Sechzig schockt Schalke
(dpa/SID) - Der TSV 1860 München hat an einem großen Pokalabend dem gerade wieder aufstrebenden Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04 einen bitteren K.o. verpasst. Im Duell der Traditionsclubs rang der leidenschaftlich kämpfende Drittligist den Favoriten am Dienstagabend vor 15 000 Zuschauern im Grünwalder Stadion mit 1:0 (1:0) nieder. „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“, sangen die euphorisierten 1860-Anhänger.
Trainer Michael Köllner schwärmte von „einer magischen Nacht“für seine Spieler und die „Löwen“-Fans. „Wir waren in meinen Augen die bessere Mannschaft“, sagte Matchwinner Stefan Lex. Der Offensivspieler hatte den zweimaligen Pokalsieger erstmals seit der Saison 2016/17 wieder in die Runde der letzten 16 geschossen (5.). Der fünfmalige Cupgewinner Schalke spielte nach der Roten Karte gegen Malick Thiaw (48., Notbremse) fast die gesamte zweite Halbzeit in Unterzahl. „Ich bin enttäuscht, denn es war viel mehr drin“, sagte S04-Coach Dimitrios Grammozis: „Irgendwie wollte der Ball nicht rein.“
Der Außenseiter aus München begann furios. Sascha Mölders eroberte den Ball gegen Darko Churlinov und legte für Lex auf, der durch die Beine von Torhüter Ralf Fährmann zur Führung traf. Zwei Minuten später verhinderte Fährmann gegen Merveille Biankadi einen weiteren Gegentreffer.
Die Gäste taten sich ohne ihren zunächst auf der Bank sitzenden Torjäger Simon Terodde schwer. Bei einem Lattentreffer von Lex (22.) hatten die Königsblauen Glück. Die Gäste arbeiteten sich erst langsam in die Begegnung hinein. Thomas Ouwejan (30.) verpasste den Ausgleich nur knapp, dann parierte Löwen-Torhüter Marco Hiller einen Kopfball von Marcin Kaminski stark (31.).
Die zweite Halbzeit begann mit einem Rückschlag für Schalke. Thiaw foulte Lex kurz vor dem Strafraum und sah die Rote Karte. Den anschließenden Freistoß von Daniel Wein lenkte Fährmann zur Ecke. Terodde kam in der 62. Minute – die Wende blieb aber aus.