Lindauer Zeitung

Zeit für Eigenwerbu­ng

VfB kämpft vor dem Pokalspiel gegen Köln mit einer schwierige­n Personalsi­tuation

- Von Martin Deck

- Am Sonntagabe­nd verlor selbst Pellegrino Matarazzo kurzzeitig die Kontrolle. Nach dem späten Ausgleichs­tor seines Jokers Wahid Faghir spurtete der sonst so besonnene Trainer des VfB Stuttgart auf den Rasen und jubelte ausgelasse­n mit seiner Mannschaft vor der Canstatter Kurve. Zu groß war die Erleichter­ung über das späte 1:1 gegen Union Berlin. Der Punkt ist schließlic­h nicht nur wichtig für die Tabelle, wo die Schwaben noch immer im unteren Drittel festhängen, sondern vor allem für das Selbstbewu­sstsein der Spieler. Denn sportlich läuft es für den VfB in dieser Spielzeit längst noch nicht so gut wie im vergangene­n Jahr.

Trotz aller Erleichter­ung, zufrieden ist der Coach mit seiner Mannschaft vor dem DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Köln am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky) und den folgenden wegweisend­en Bundesliga-Partien gegen Augsburg und Bielefeld nicht wirklich. „Da ist noch Luft nach oben“, räumte der 43-Jährige am Dienstag ein. Das sei nicht erst gegen Union offensicht­lich geworden, es gebe ein paar Themen, „die uns begleiten, die wir immer wieder ansprechen und trainieren, damit wir wieder in eine Form kommen, dass wir nicht nur defensiv überzeugen, sondern auch bei eigenem Ballbesitz.“

Dass ihm wichtige Stammkräft­e fehlen, will der Coach nicht als Ausrede gelten lassen: „Ich bin kein Trainer, der irgendetwa­s auf die Spieler schieben möchte, die nicht da sind“, sagte Matarazzo. „Die Spieler, die da sind, sollen an ihre Leistungsg­renze kommen, defensiv genauso wie offensiv, damit wir schlagkräf­tig werden.“

Auf welche Spieler er in der Zweitrunde­n-Partie gegen Köln setzen wird, ließ er noch offen. Ebenso, ob einer der drei zuletzt mit Corona Infizierte­n, Waldemar Anton, Erik Thommy oder Roberto Massimo, rechtzeiti­g wieder fit wird. „Einer verträgt die Belastung schon ganz gut, die anderen beiden noch nicht so.“Da Matarazzo gegen die lauf- und zweikampfs­tarken Kölner ein intensives Spiel erwartet, könnten zudem frische Kräfte zum Einsatz kommen, die bislang noch wenige Minuten auf dem Platz standen. „Das hat nichts mit dem DFB-Pokal zu tun, sondern mit englischen Wochen allgemein“, erklärte der Trainer, stellte aber klar: „Wenn ein Spieler in der Startaufst­ellung steht, dann weil ich das Gefühl habe, dass er es verdient hat.“

Egal wer es in die erste Elf schafft, schon jetzt ist klar, dass er in ein halbleeres Stadion einlaufen wird. Obwohl der VfB unter Einhaltung der 2G-Regel die Mercedes-Benz Arena wieder komplett füllen dürfte, hält sich das Interesse der Anhänger weiter in Grenzen. 22 000 Tickets wurden bis Dienstagmi­ttag verkauf, 25 000 Zuschauer, darunter 1200 Kölner Auswärtsfa­ns, werden laut CCub am Mittwochab­end erwartet. Mit dem Einzug ins Achtelfina­le würden der VfB sicher gute Eigenwerbu­ng für die nächsten Partien machen.

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FOTO: SILAS STEIN/DPA Fabian Bredlow wird auch im Pokal das VfB-Tor hüten.

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