Wieder Fußballer im Visier von Kriminellen
Diebe schlagen erneut auf Allgäuer Sportplätzen zu – Bei der Spurensuche ist der Zeitfaktor wichtig
- Seit Juli stehen die Sportplätze in der Region besonders im Fokus. Denn mit Beginn der Sommervorbereitung bei den Allgäuer Fußball-Vereinen häufen sich die Meldungen von Diebstählen aus Umkleidekabinen. 46 Fälle wurden inzwischen gemeldet, wie Pressesprecher Dominic Geißler vom Polizeipräsidium Schwaben Süd/West bestätigt. „Insgesamt wurden rund 7000 Euro an Bargeld gestohlen“, sagt Geißler.
Die Fälle erstrecken sich über das komplette Allgäu, von Oberstdorf bis Memmingen und Mindelheim, von Jengen im Ostallgäu bis Lindenberg im Westallgäu. Weiterhin wurden zwei Fälle im Bereich Leutkirch bekannt. Betroffen sind hauptsächlich Fußballvereine aller Allgäuer Ligen.
Dabei agieren der oder die Täter an den Wochenenden, allerdings auch in einigen Fällen unter der Woche. Die Diebe verschaffen sich während der Fußballspiele unerkannt Zutritt zu den teilweise unversperrten Umkleidekabinen und entwenden daraus Geldbörsen und Bargeld. In einigen Fällen wurden auch PkwSchlüssel aus den Kabinen entwendet, um in die Autos von Spielern und Schiedsrichter zu gelangen.
Jüngst wurden Fußballer in Oberstdorf und Missen Opfer der Diebe. In Oberstdorf wurden während der Bezirksliga-Partie gegen den TV Bad Grönenbach 460 Euro entwendet, betroffen waren sechs Spieler beider Mannschaften. In Missen fehlte ein vierstelliger Betrag – das eingesammelte Geld für neue Trainingsanzüge lag in der Kabine. „Wir haben noch keinen konkreten Tatverdächtigen ermittelt“, sagt Geißler. „Grundsätzlich kann man sagen, dass es die Täter auf Bargeld abgesehen haben. Die Geldbeutel werden später weggeworfen – eine typische Vorgehensweise.“Die Redewendung
„Gelegenheit macht Diebe“gilt zwar weiter, das Vorgehen und die Auswahl der Ziele deuten laut Geißler aber auf eine Serie hin.
Die bisherigen Tatorte und die hinterlassenen Wertsachen wurden eingehend auf Spuren untersucht. Aus ermittlungstaktischen Gründen kann und will Geißler keine Details über die Ergebnisse der Spurensuche verraten. „Wir sind immer noch mitten in den Ermittlungen“, sagt der
Pressesprecher. „Die Fälle werden bei den einzelnen Dienststellen im Allgäu aufgenommen. Die Beamten sind untereinander in ständigem Austausch, außerdem werden die Fälle im Lagezentrum des Präsidiums analysiert.“
Seit vier Monaten treibt also jemand im Allgäu sein Unwesen, die Vereine sind auf der Hut. Zusätzlich ging eine Mail vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) an die Allgäuer Klubs, in der vor möglichen weiteren Diebstählen gewarnt wird. „Man darf den Tätern keine Gelegenheit bieten“, sagt der Allgäuer BFV-Kreisvorsitzende Karl Heinz Giegerich. In diesem Zusammenhang appelliert auch Geißler an die Allgäuer Sportler. „Wenn möglich, die Kabinen absperren – oder den guten alten Wertsachenbeutel füllen und mit an den Platz nehmen“, sagt Geißler. Auf keinen Fall sollten Wertsachen unbeaufsichtigt liegen gelassen werden.
Und wenn die Diebe doch wieder zuschlagen, rät Geißler den betroffenen Spielern und Vereinen: „Man muss den Vorfall so schnell wie möglich melden. Je eher unsere Streifen am Sportplatz sind, desto höher ist die Chance, verwertbare Spuren zu finden.“Außerdem achten die Beamten schon bei der Anfahrt auf verdächtige Personen und werten eventuell vorhandene Aufnahmen von Überwachungskameras aus der Umgebung aus. Geißler: „Auch hier ist der Zeitfaktor wichtig,