Lindauer Zeitung

Keine Ungeimpfte­n bei den Australian Open

Boris Becker hofft bei Topstar Djokovic jetzt auf ein Umdenken

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(SID) - Keine Impfung, keine Australian Open: Die Hintertür für Skeptiker der Anti-Corona-Spritze bleibt verschloss­en. Der australisc­he Bundesstaa­t Victoria hat sein klares Nein zur Einreise ungeimpfte­r Tennisprof­is bekräftigt – und die Fragezeich­en hinter einem Start von Topstar Novak Djokovic in Melbourne werden damit deutlich größer.

Boris Becker setzt darauf, dass sich der serbische Topstar einen Ruck gibt. „Ich hoffe, dass Novak klar bleibt und realisiert, dass er die riesige Chance hat, in Melbourne den 21. Grand-Slam-Titel zu erreichen“, sagte der 53-Jährige im EurosportP­odcast „Das Gelbe vom Ball“: „Er hat die Australian Open neunmal gewonnen – warum nicht auch zehnmal?“

Djokovic müsste eine Impfung gegen das Coronaviru­s nachweisen. Denn an der Haltung von Victorias Premiermin­ister Daniel Andrews ist offenbar nicht zu rütteln „Wir sperren Menschen, die nicht geimpft sind, aus Kneipen, Cafes, Restaurant­s, dem MCG (Melbourne Cricket Ground) und allen möglichen anderen Veranstalt­ungen aus“, sagte er in einer Stellungna­hme und ergänzte: „Wir werden keine Ausnahmege­nehmigung beantragen. Damit ist das Problem im Grunde gelöst.“

Für einige Tennisprof­is, offenbar auch sehr prominente, fängt es hier erst an. Djokovic ist einer von etlichen Spielern, die sich geweigert haben, ihren Impfstatus mitzuteile­n. „Ich weiß nicht, ob ich nach Australien fliegen werde“, hatte der Serbe zuletzt mitgeteilt. Auch die Topspieler Stefanos Tsitsipas und Dominic

Thiem hatten sich skeptisch gegenüber der Impfung gezeigt, wollen sich aber noch in diesem Jahr immunisier­en lassen.

Solche Signale gab es bei Djokovic noch nicht. Das deutsche Tennis-Idol Becker, einst Coach des eigenwilli­gen Weltrangli­stenersten, hofft auf ein Umdenken. Zumal er damit rechnet, dass die Impfung zur Ausübung der Sportart noch wichtiger werden wird. Aber er betont auch, dass Tennisspie­ler „Freigeiste­r“seien, die sich „nicht gerne zu irgendwas zwingen“lassen.

Die Beschreibu­ng trifft auf Djokovic zu, der in der Vergangenh­eit impfkritis­che Äußerungen tätigte. Zuletzt zeigte er sich „nicht nur im Sport, sondern auch allgemein in der Welt“enttäuscht „über die Zwietracht, die zwischen Geimpften und Ungeimpfte­n gesät“werde. Djokovic muss nun überlegen, ob er die Auflagen der Behörden erfüllen möchte.

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FOTO: IMAGO IMAGES Für Boris Becker sind Tennisspie­ler „Freigeiste­r“.

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