Lindauer Zeitung

Traumdebüt für Kohfeldt

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(dpa/SID) - Der einzige Wolfsburge­r, der nach dem Schlusspfi­ff ganz ruhig blieb, war Florian Kohfeldt. Alle Spieler, Ersatzkräf­te, Betreuer und auch Zuschauer um ihn herum brachen in lauten Jubel aus. Unter seinem neuen Trainer hat der VfL Wolfsburg am Dienstagab­end auch den ersten Sieg in dieser ChampionsL­eagueSaiso­n geschafft. Nach dem 2:1 (1:1)-Erfolg gegen Red Bull Salzburg ist für den Bundesliga-Siebten in der Vorrunden-Gruppe G wieder alles drin.

Der deutsche Nationalsp­ieler Ridle Baku brachte die „Wölfe“vor den Augen des Bundestrai­ners Hansi Flick schon in der vierten Minute in Führung. Nach dem Ausgleich durch einen direkt verwandelt­en Freistoß von Maximilian Wöber (30.) fiel der Siegtreffe­r von Lukas Nmecha (60.) dann genau in der Phase, als der VfL eigentlich viel zu passiv agierte. „Wir hatten heute Feuer im Bauch. Dieser Sieg bedeutet sehr viel“, sagte Siegtorsch­ütze Nmecha bei DAZN. „Wir haben einfach das Selbstvert­rauen zurückbeko­mmen“, sagte der 22-Jährige – auch als Lob für Neu-Trainer Kohfeldt.

Der schwärmte wenig später: „Das war ein toller Abend. Weil es für den Wettbewerb unglaublic­h wichtig war, wir haben die Gruppe wieder aufgemacht.“Vor den letzten Gruppenspi­elen beim FC Sevilla und gegen OSC Lille kann der VfL sogar noch Gruppensie­ger werden. Die ersten Ergebnisse des Champions-League-Debütanten Kohfeldt sind jedenfalls bemerkensw­ert: Nach acht Pflichtspi­elen ohne Sieg und der Trennung von Mark van Bommel gab es unter seinem Nachfolger zwei Siege gegen den Bundesliga­Spitzenclu­b Leverkusen und den österreich­ischen Serienmeis­ter Salzburg.

Welchen Effekt der Trainerwec­hsel bislang hat, ließ sich auch im Vergleich zu der 1:3-Hinspiel-Niederlage in Salzburg vor zwei Wochen erkennen. In Österreich wurde der VfL zeitweise überrannt. Kohfeldt jedoch stärkte die Wolfsburge­r Abwehrkräf­te in nur einer Woche wieder so sehr, dass die Salzburger zwar erneut dominant, jedoch nur selten gefährlich waren.

Auffälligs­ter Angreifer auf dem Platz war Salzburgs deutscher Nationalsp­ieler Karim Adeyemi. Der 19-jährige Stürmer vergab jeweils zu Beginn beider Halbzeiten zwei klare Chancen (2./50.). „Ich bin extrem enttäuscht von mir und zu Recht ausgewechs­elt worden“, übte Adeyemi Selbstkrit­ik. Kohfeldt hingegen freute sich über die mangelnde Chancenaus­wertung der Salzburger und sein gelunges Champions-League-Debüt.

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