Ampel-Parteien wollen 3G am Arbeitsplatz
Corona-Zahlen steigen – Biberach Hotspot im Südwesten – Höchste Warnstufe in Bayern
(dpa/AFP/sz) - SPD, Grüne und FDP wollen angesichts steigender Corona-Infektionszahlen eine 3G-Regelung am Arbeitsplatz einführen. Demnach kämen nur noch Beschäftigte zu ihrem Arbeitsplatz, die nachweisen können, dass sie geimpft, genesen oder frisch getestet sind. „Unter SPD, Grünen und FDP gibt es dazu einen Konsens, dass wir das vorantreiben wollen“, sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann, am Montag in Berlin. Details sollen noch ausgearbeitet werden. Zudem einigten sich die Ampel-Fraktionen auf einen Gesetzentwurf zu Corona-Eindämmungsmaßnahmen bis ins kommende Jahr hinein. Dieser soll den Ländern ermöglichen, auf sicherer Rechtsgrundlage Corona-Maßnahmen anzuordnen – auch nachdem am 25. November die epidemische Lage ausläuft. Geplant ist außerdem die Rückkehr zu den Gratis-Tests, auch hier wollen die Parteien aber noch weiter erörtern.
Die Corona-Inzidenz erreichte derweil den höchsten Wert seit Beginn der Corona-Pandemie. Das Robert-Koch-Institut gab die Zahl am
Montag mit 201,1 an. Bisheriger Höchstwert war 197,6 am 22. Dezember 2020. Spitzenreiter im Südwesten ist der Kreis Biberach mit einer Sieben-Tage-Inzidenz vom Wochenende von 444,5, in Bayern liegt der Kreis Rottal-Inn mit 833 vorne.
Vor diesem Hintergrund überlegen einige Bundesländer wie BadenWürttemberg, dem Beispiel Sachsens zu folgen und die 2G-Regeln auszuweiten, sodass viele Einrichtungen nur von Geimpften und Genesenen betreten werden können. In Bayern ist die Krankenhaus-Ampel am Montag wegen der Zahl von mehr als 600 Corona-Patienten auf den Intensivstationen auf Rot gesprungen. Damit gelten ab Dienstag Verschärfungen der Zutritts- und Testregeln. Unter anderem ist an vielen Arbeitsplätzen die 3G-Regel verpflichtend.
Auch im Südwesten verschärft sich die Lage. Schnell nähert sich die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen dem Grenzwert für die sogenannte Alarmstufe: Am Montag waren es 347 und damit 24 mehr als noch am Vortag. Die AlarmstufenMarke beträgt 390, dann treten weitreichendere Einschränkungen in Kraft.