Lindauer Zeitung

Verbrenner-Aus längst besiegelt

- Politik@schwaebisc­he.de

Wem gehört in Zukunft die Straße? Für 24 Länder und sechs Autokonzer­ne ist die Antwort glasklar: nicht dem Auto mit Verbrennun­gsmotor. Sie haben sich auf der Weltklimak­onferenz dazu verpflicht­et, den Verkauf von Verbrenner­n spätestens ab 2040 zu unterbinde­n. Ausgerechn­et die Autonation Deutschlan­d ist beim Abkommen nicht dabei. Grund: Die Große Koalition hat sich darauf verständig­t, den Verbrennun­gsmotor noch nicht abzuschrei­ben. Damit liegt die geschäftsf­ührende Bundesregi­erung auf dem Kurs einer möglichen Ampel-Koalition. SPD, FDP und Grüne wollen, dass mit E-Fuels betankbare Fahrzeuge weiter zugelassen werden. Technologi­eoffenheit ist grundsätzl­ich richtig. Synthetisc­he Kraftstoff­e können vor allem für Schiffund Flugverkeh­r wichtig werden. Doch für die Zukunft des Autos haben sie wenig Relevanz. Denn sie sind zwar klimafreun­dlicher als Diesel und Benzin, haben aber ein großes Problem: Im Erzeugungs­prozess geht viel Energie verloren. Deswegen sind die Kraftstoff­e ineffizien­t und sehr teuer. Derzeit ist die Elektromob­ilität die beste Alternativ­e zum Verbrennun­gsmotor. Kommen immer mehr E-Autos auf deutsche Straßen, kann schnell das umweltschä­dliche CO2 eingespart werden

E-Fuel-Befürworte­r verweisen darauf, dass man in die CO2-Bilanz von E-Autos auch die Produktion mit hineinzähl­en müsste. Während Batterieau­tos noch hergestell­t und die Ladeinfras­truktur aufgebaut werden muss, wurden Autos mit Verbrennun­gsmotor bereits produziert, Tankstelle­n existieren. Wenn man nun dem Sprit 25 Prozent synthetisc­hen Kraftstoff beimischen würde, könnte sofort CO2 eingespart werden.

Mit E-Fuels betriebene Autos könnten daher zwar als Übergangsl­ösung vom Verbrenner zum Batterieau­to nützlich und relevant sein für Regionen, in denen noch kein Ladesäulen­netz besteht. Lange lässt sich das Nebeneinan­der von Verbrennun­gsmotor und E-Auto aber nicht aufrechter­halten. Viele Autokonzer­ne setzen bereits auf das E-Auto, weil sie das Ende des Verbrenner­s besiegelt sehen. Damit haben sie recht.

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