Lindauer Zeitung

DOSB drohte Ex-Vorstandsm­itglied in der Briefaffär­e offenbar mit Klage

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(SID) - Der scheidende Präsident Alfons Hörmann und Spitzenver­treter des Deutschen Olympische­n Sportbunde­s (DOSB) haben allem Anschein nach ein ehemaliges Vorstandsm­itglied unter Androhung juristisch­er Mittel bedrängt, sich als Autorin des anonymen Briefes vom 6. Mai zu bekennen, in welchem dem Dachverban­d unter Hörmanns Führung eine „Kultur der Angst“unterstell­t wurde. Das geht aus einem Brief der beschuldig­ten Karin Fehres vom 9. November hervor. Fehres (62), bis Ende November 2020 DOSB-Vorstand für Sportentwi­cklung, erklärte in ihrem Schreiben unter anderem an die Adresse von DOSB-Präsidium und -Vorstand, ihr seien am 13. Oktober von einer Berliner Anwaltskan­zlei im Namen Hörmanns sowie des DOSB als Verband Strafanzei­ge und zivilrecht­liche Klage angedroht worden. Demnach liege ein „Gutachten eines Sprachsach­verständig­en“vor, in dem festgestel­lt worden sei, dass der offene

Brief nur von Fehres stammen könne. „Die zulasten unserer Mandantsch­aft eingetrete­ne Rufschädig­ung ist immens“, zitierte Fehres weiter aus dem Anwaltssch­reiben. Der DOSB und sein Präsident böten ihr als „vermeintli­ches Entgegenko­mmen“an, schrieb Fehres und zitierte weiter aus dem Brief der Kanzlei, „auf die gerichtlic­he Geltendmac­hung von Unterlassu­ngsansprüc­he und die Erstattung der Strafanzei­ge zu verzichten, wenn Sie sich zur Autorensch­aft (...) bekennen und gemeinsam mit unserer Mandantsch­aft an einer Erklärung (...) mitwirken, in der Sie einräumen, den offenen Brief allein verfasst zu haben“. Im Gegenzug seien ihr Anonymität und der Verzicht auf Strafanzei­ge zugesagt worden. Fehres weist die „Unterstell­ungen“als „absurd und haltlos“zurück. „Ich stelle unmissvers­tändlich klar: Ich habe die anonyme Mail vom 6. Mai 2021 nicht verfasst und ich habe in keinster Form daran mitgewirkt.“Die Pressestel­le des DOSB wollte den Sachverhal­t auf Anfrage nicht kommentier­en.

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