Emma Raducanus Privileg
Kerbers Ex-Trainer Beltz coacht die US-Open-Siegerin
(SID) - Schlagfertig konterte Emma Raducanu die drängenden Fragen der Journalisten. „Bingo Leute, ihr habt's geknackt“, sagte die 18-Jährige mit einem Lächeln – und löste das Rätsel um ihren neuen Trainer auf. Niemand Geringeres als Torben Beltz, der langjährige Erfolgscoach von Deutschlands Aushängeschild Angelique Kerber, soll das aufstrebende Tennisjuwel zum Diamanten schleifen.
Für US-Open-Siegerin Raducanu ist das Engagement von Beltz „ein großes Privileg“. Sie kennt die Vita des 44-Jährigen: Er hat Kerber von Beginn an begleitet und sie mit Un- terbrechungen in knapp zwei Jahr- zehnten zu einer Weltklasseathletin geformt. Kerber gewann unter seiner Führung zwei ihrer drei Grand-SlamTitel und sprang an die Spitze der Weltrangliste. Dort will Emma Raducanu auch hin.
„Ich denke, dass diese enorme Erfahrung für jemanden, der so unerfahren ist wie ich, sehr hilfreich ist“, sagte Raducanu nach ihrem Achtelfinalaus beim WTA-Turnier im österreichischen Linz. Ihre Debütsaison bei den Profis, die sie kometenhaft in den Fokus der Öffentlichkeit geschossen hat, ist damit beendet. Das kommende Jahr wird es in sich haben.
Ihr neuer Coach soll dann als „wirklich positiver, fröhlicher Typ“im stressigen Touralltag dabei helfen, dass „ich mich zurechtfinde und mich wohlfühle“, sagte Raducanu. Beltz wird im Vergleich zu seiner Arbeit
mit Kerber noch mehr als mentale Stütze gefragt sein. Denn Raducanu ist bereits ein Star – allerdings auch noch blutjung. Mit ihrem völlig überraschenden Erfolg als Qualifikantin bei den US Open ist der Teenager plötzlich in aller Munde. Doch Raducanu weiß auch um die Schattenseiten des Erfolgs: „Ich denke, dass viele Leute eine Meinung über mich und meine Arbeit haben werden.“
Als mahnendes Beispiel dient Naomi Osaka. Die Japanerin triumphierte ebenfalls in jungen Jahren in New York und hat seither mit dem großen Medienrummel um ihre Person zu kämpfen.
Raducanu begegnet dem Hype um ihre Person mit dem Rückzug ins Private und konzentriert sich „auf einen kleinen Kreis um mich herum“. Ihre Eltern würden ihr „zu 100 Prozent Bescheid geben, wenn ich ins Schwanken gerate“.