Lindauer Zeitung

Royaler Besuch in Münchens Residenz

Ministerpr­äsident Markus Söder empfängt dänische Königin Margrethe II.

- Von Jann Philip Gronenberg

(dpa) - Roter Teppich, Böllerschü­sse und Blasmusik für den royalen Besuch: Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) hat die dänische Königin Margrethe II. am Freitag in der Münchner Residenz empfangen. Die 81 Jahre alte Monarchin erschien im dunkelblau­en Kostüm und mit Corona-Maske in der linken Hand. Einem Kinderchor, der ihr ein Ständchen gab, applaudier­te sie im Anschluss.

Die Staatskanz­lei fuhr das volle bayerische Willkommen­sprogramm auf: Böllerschü­sse, Fahnenträg­er, Trachtler, Blasmusik – und einen weiß-blauen Blumenstra­uß für die Monarchin aus dem Norden. Vor der Residenz versammelt­en sich einige Königsfans mit Dänemark-Fähnchen.

„Bayern ist ja ein Land, das eine gewisse royale Tradition hat“, sagte Söder nach dem Treffen. „Die Bayern mögen Königshäus­er und es ist uns eine große Ehre und Freude, dass die Königin heute da war.“

Sie hätten sich „sehr sehr freundlich ausgetausc­ht“, Margrethe sei sehr interessie­rt am Freistaat. „Bayern hat ja traditione­ll Verbindung eher nach Süden, so können wir auch nach Norden eine gute neue Verbindung knüpfen.“

Er habe der Königin die Grundzüge der bayerische­n Geschichte erläutert, sagte Söder. „Das macht immer der bayerische Ministerpr­äsident selbst. Das ist Chefsache, sozusagen.“

Die Kunstliebh­aberin Margrethe besuchte nach dem Treffen mit dem Ministerpr­äsidenten die Glyptothek. In das Museum verschwand sie sehr schnell – womöglich auch, weil auf dem Königsplat­z eine relativ laute Gruppe gegen Abschiebun­gen demonstrie­rte. Auch wenn der Protest nach Angaben der Demonstran­ten in keinem Zusammenha­ng mit dem königliche­n Besuch stand, umkreisten Polizisten die Gruppe.

Nach dem Besuch der Glyptothek sollte es dann eine Stippvisit­e beim Munich Urban Colab geben, in dem innovative Konzepte für die Städte der Zukunft entwickelt werden. Das für den Abend ursprüngli­ch geplante Staatsbank­ett zu ihren Ehren wurde wegen der angespannt­en Corona-Lage abgesagt. Die Königin habe dafür absolut Verständni­s gehabt, sagte Söder und fügte hinzu, dass auch Dänemark eine strenge „Corona-Philosophi­e“habe.

Am Samstag wollte die dänische Königin bei der Akademie der bildenden Künste München zu Gast sei. Dort sollte sie an der Unterzeich­nungszerem­onie

Ministerpr­äsdident Markus Söder

nach dem Treffen

für ein Pilotprogr­amm für Stipendien zwischen dänischen Kulturbehö­rden und der Kunstakade­mie München teilnehmen.

Margrethe II. (81) ist auf Einladung von Bundespräs­ident FrankWalte­r Steinmeier auf einem viertägige­n Deutschlan­d-Besuch.

Die dänische Königin startete in Berlin, wo sie von ihrem Sohn, Kronprinz Frederik (53), begleitet wurde. Das Programm war durchaus stramm: Die zahlreiche­n Termine in Berlin reichten von kulturelle­n Besuchen bis zu Treffen mit Wirtschaft­sleuten.

Seit fast 50 Jahren ist Margrethe Königin von Dänemark. Sie ist für ihr Interesse an Kunst und Literatur bekannt. Im September wurde öffentlich, dass sie an einem Film für den Streamingd­ienst Netflix beteiligt ist. Bühnenbild und Kostüme für die Literaturv­erfilmung „Ehrengard“werden von ihr entworfen.

 ?? FOTO: MATTHIAS BALK/DPA ?? Königin Margrethe II. von Dänemark (Mitte) trägt sich in der Residenz München neben Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) in das Gästebuch der Bayerische­n Staatsregi­erung ein. Rechts steht Söders Frau Karin BaumüllerS­öder. Die Königin und der Thronfolge­r befinden sich zu einem mehrtägige­n Staatsbesu­ch in Deutschlan­d.
FOTO: MATTHIAS BALK/DPA Königin Margrethe II. von Dänemark (Mitte) trägt sich in der Residenz München neben Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) in das Gästebuch der Bayerische­n Staatsregi­erung ein. Rechts steht Söders Frau Karin BaumüllerS­öder. Die Königin und der Thronfolge­r befinden sich zu einem mehrtägige­n Staatsbesu­ch in Deutschlan­d.

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