Regulierung muss vernünftig sein
Dass Umweltschutz tatsächlich Menschenleben schützt, zeigen die Zahlen der Europäischen Umweltagentur (EUA) immer wieder eindrucksvoll. Zehntausende Menschen weniger wären in Deutschland in den vergangenen Jahren gestorben, würden die kürzlich verschärften Feinstaub-Grenzwerte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auch in der Europäischen Union eingehalten. Dies zeigen EUA-Berechnungen, an denen kaum jemand zweifelt. Die WHO hatte die Richtwerte kürzlich abgesenkt, weil Studien den Zusammenhang zweifelsfrei nahelegten.
Die gute Nachricht lautet allerdings: Die Luft in Deutschland wird immer besser. So haben Investitionen in sauberere Technologien sowohl beim Heizen als auch im Straßenverkehr und der Landwirtschaft für weniger Feinstaub in der Luft gesorgt. Verantwortlich für die gesundheitsschädlichen Partikel sind unter anderem Kraftwerke und Müllverbrennungsanlagen, Holzöfen, Heizungen und Fabriken. Im Straßenverkehr spielt dabei weniger der Auspuff der Autos eine Rolle, sondern vielmehr der Abrieb der Reifen.
Die noch bessere Nachricht lautet, dass die Luftqualität weiter besser wird. Im Zuge des Green Deals möchte sich die EU-Kommission auch im europäischen Recht künftig den WHO-Empfehlungen annähern. Zudem hilft Klimaschutz tatsächlich auch gegen Luftverschmutzung: Aufgrund der geplanten Abschaltung der deutschen Kohlekraftwerke könnte die Luft sich in einigen Regionen ebenfalls verbessern.
Vernünftige Regulierung kann die Gesundheit und das Leben der Menschen verbessern. Ob ein Verbot von Feuerwerkskörpern, wie es die Deutsche Umwelthilfe fordert, hier hinzugezählt werden kann, darf angezweifelt werden. Laut Umweltbundesamt ist das Abbrennen von Feuerwerkskörpern für nichtmal zwei Prozent der Jahresgesamt-Emissionen verantwortlich. Das bedeutet nicht, dass ein Böllerverbot an gewissen Orten aus anderen Gründen sinnvoll sein kann. Es als effektive Maßnahme gegen Luftverschmutzung zu verkaufen ist aber unseriös.