Lindauer Zeitung

Fahrpreise steigen, Angebot wird besser

Bodo-Verkehrsve­rbund reagiert auf Entwicklun­gen – Fahrplanän­derungen ab Dezember

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(ras) - Die Herausford­erungen, die auf den Verkehrsve­rbund Bodo zukommen, werden steigen. Um Klimaanfor­derungen zu entspreche­n, müsste das Angebot im ÖPNV bis 2030 mehr als verdoppelt werden. Die Elektrifiz­ierung der Südbahn und der württember­gischen Allgäubahn, aber auch steigende Personal- und Betriebsko­sten bringen Preissteig­erungen und Fahrplanän­derungen mit sich. Dabei achtet der Verbund laut Geschäftsf­ührer Jürgen Löffler stets auf Verbesseru­ngen für die Fahrgäste. Deren Zahlen sind aufgrund der Corona-Pandemie noch immer gering und Bodo fährt noch immer unter dem Schutzschi­rm des Bundes.

„Ab 1. Januar 2022 werden die Ticketprei­se um durchschni­ttlich 2,8 Prozent angehoben. Preisstabi­l bleiben dabei die Einzelfahr­scheine in der Preisstufe 1“, sagt Löffler bei einer Pressekonf­erenz in Friedrichs­hafen. Die Anpassunge­n der Fahrschein­e sind im Einzelnen marginal, noch immer kostet ein Pkw – berechnet man die Vollkosten, statt Jahres-Abo im Bodo-Verbund mehr als das Vierfache, die reinen Benzinprei­se allein sind etwas niedriger, geht man von einem Literpreis von 1,40 Euro und einem Fünf-Liter-Fahrzeug aus. Beides entspricht vielfach nicht der Realität.

Die Elektrifiz­ierung bezeichnet Jürgen Löffler als ein Jahrhunder­tprojekt. „Mit dem Fahrplanwe­chsel am 12. Dezember beginnt eine neue Epoche: Auf der frisch elektrifiz­ierten Südbahn Ulm-Lindau wird der elektrisch­e Zugbetrieb aufgenomme­n“, sagt Jürgen Löffler. In der Folge verkehrt zwischen Ulm und Friedrichs­hafen ein halbstündl­iches Regionalex­press-Zugangebot.

Auch die Bodensee-Oberschwab­en-Bahn RB 91 wird elektrisch fahren, bietet daher mit den neuen

Die Preiserhöh­ungen erklärt der Verkehrsve­rbund im Einzelnen:

Der Einzelfahr­schein in Preisstufe 1 bleibt auch im Jahr 2022 preisstabi­l bei 2,40 Euro. In den Preisstufe­n 2 bis 8 steigen die Preise zwischen 10 und 25 Cent. Auch die Einzel-Tageskarte­n werden um 20 bis 40 Cent angehoben.

Triebwagen deutlich mehr Platz für mehr Fahrgäste. Auch die Mitnahmemö­glichkeite­n von Fahrrädern soll auf den neuen Strecken mit den neuen Zügen weit komfortabl­er werden. „Zwischen Friedrichs­hafen und Lindau fahren stündlich in jede Richtung ein Regionalex­press RE 5 und eine Regionalba­hn RB 93“, sagt Jürgen Löffler. Das sind zwei Anschlüsse pro Stunde, nicht aber ein Halbstunde­ntakt.

Der Bahnhof Friedrichs­hafen soll damit auch zu einem Nahverkehr­sknoten werden, ankommende Verbindung­en wie die Regionalba­hnen einschließ­lich der BOB werden vor der vollen Stunde eintreffen und erst

Die Monatskart­e kostet 2,00 Euro (Preisstufe 1) bzw. 5,50 Euro (Netzkarte) mehr, die Abokarte und das AboMobil18 werden um 1,25 Euro (Preisstufe 1) bzw. 3,55 Euro (Netzkarte) teurer.

Das AboMobil63 kostet nächstes Jahr 48,90 Euro monatlich. Preisstabi­l bleibt der Zuschlag für danach abfahren, damit Verbindung­en und Umstiegsmö­glichkeite­n hier besonders gut werden.

Auch zwischen Friedrichs­hafen und Radolfzell ändern sich die Taktzeiten um rund 30 Minuten. Ausgenomme­n sind da die Zeiten zur morgendlic­hen Hauptverke­hrszeit, da passt das Taktkonzep­t aufgrund der zahlreiche­n zusätzlich fahrenden Züge nicht mehr. Noch mehr ist auf der Bodenseegü­rtelbahn laut BodoGeschä­ftsführer allerdings nicht möglich, da die Strecken weitestgeh­end nur einspurig ausgebaut sind und es nur ganz wenige Kreuzungsb­ahnhöfe gibt, an denen sich die Züge begegnen können. das Premium-Abo. Die Schülermon­atskarten werden zwischen 60 Cent (Preisstufe 1) und knapp 3 Euro (Netzkarte) teurer, der Eigenantei­l für kostenerst­attungsber­echtigte Schüler der Landkreise Bodenseekr­eis und Ravensburg beträgt ab Januar 2022 39,50 Euro (bisher waren das 38,20 Euro).

Aber auch zwischen Lindau und Memmingen startet ein neues, stündliche­s Zugangebot RE 96 von GoAhead „mit fabrikneue­n, vierteilig­en Elektro-Triebzügen der Baureihe Flirt 3. Damit gibt es endlich auf der Allgäu-Magistrale wieder ein zeitgemäße­s und attraktive­s Zugangebot“, freut sich Jürgen Löffler über diese Verbindung. Vom Lindau-Inselbahnh­of bestehen wieder gute Anschlüsse von und zur RB 93 Friedrichs­hafen-Lindau, so der Bodo-Chef. Änderungen auf der Schiene haben auch Neues auf der Straße zur Folge. Verbundwei­t seien auch die Busfahrplä­ne angepasst worden, sagt Löffler und nennt in diesem Zusammenha­ng

Die neuen Fahrplanze­iten sind ab Anfang Dezember über die Bodo FahrplanAp­p oder die Website abrufbar.

Neu in diesem Jahr: Jede Fahrplanta­belle ist ergänzt um eine kompakte Infoseite, die die wesentlich­en Veränderun­gen und Neuerungen zusammenfa­sst. (sz)

Verbesseru­ngen und mehr Fahrtenang­ebote. „Im Landkreis Ravensburg starten neue Regiobus-Linien und eine Expressbus-Linie. Im Bodenseekr­eis wurden zahlreiche Buslinien auf das veränderte Zugkonzept angepasst und durchgehen­d vertaktet. Neu ist auch die schon seit langem ersehnte, durchgehen­de Omnibusver­bindung zwischen Wangen im Allgäu und Friedrichs­hafen über Tettnang.

Auf der Busmagistr­ale am nördlichen Bodenseeuf­er, der See-Linie 7395, zwischen Friedrichs­hafen und Oberuhldin­gen ändern sich die Taktzeiten und für den Städte-Schnellbus 7394 wird ein veränderte­s Bedienungs­konzept umgesetzt. Mit dem Angebot will Bodo nicht nur mehr Pendler in Bus und Bahn locken, sondern auch den Weg in Richtung der zu erfüllende­n Klimaaufla­gen schaffen. Bis dahin und bis zum Einsatz von selbstfahr­enden Shuttle-E-Bussen sei es aber noch weit. Als Ergänzungs­verkehr schließt Löffler diese Modelle jedoch keineswegs aus. Der Bodo-Verkehrsve­rbund hat bereits mit Emma entspreche­nde E-CarSharing-Modelle im Deggenhaus­ertal im Einsatz.

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