Bodensee-Gymnasium als Botschafter am Volkstrauertag
Schüler des BoGys treten für achtsamen Umgang ein
LINDAU - Frieden beginnt im Kleinen, im alltäglichen Umgang miteinander, im bewussten Reflektieren unseres Handelns. Diese Kernbotschaft vermittelten Carl Czerwenka (7. Klasse) und Dominic Rosca (5. Klasse) am Volkstrauertag, dem Gedenktag für die Opfer von Gewalt und Krieg. Als Teilnehmer des Wahlkurses „Kreatives Schreiben“hatten die beiden Schüler des Bodensee-Gymnasiums unter der bewährten Leitung von Studiendirektorin Irene Heß eigene Beiträge zum Thema „Achtsamkeit“verfasst.
Nach der Gedenkansprache der dritten Bürgermeisterin,m Katrin Dorfmüller, vor der Peterskirche machten die Schüler deutlich, wie wichtig es ist, einander wertschätzend zu begegnen. Die kleinen Dinge, die Gesten entscheiden, ob wir uns in unserem Umfeld aufgehoben und somit wohl fühlen. Wie unterschiedlich ein alltägliches Ereignis im Lebensumfeld Schule erlebt werden kann, zeigen beispielhaft zwei konträre Situationen in der Pause. So berichtete Carl von seinem ganz persönlichen Pausen-Erlebnis: „Ich stürme aus dem Klassenzimmer, um mir einen Snack aus dem Automaten in der Mensa zu holen. Nach einer Doppelstunde Deutsch knurrt mir der Magen und ich freue mich auf etwas Leckeres. Als ich ankomme, steht nur ein Neuntklässler vor mir. Ich habe Glück. Hinter mir stellen sich weitere fünf große Jungs an. Der Typ vor mir ruft plötzlich zu den Jungs hinter mir: „Leute kommt doch nach vorn, der Kleine kann warten!“Die Großen schubsen mich grob zu Seite. Ein paar Kinder gucken zu mir rüber, aber niemand hilft mir. Die Jungen bedienen sich laut-lachend am Automaten und ich kann nur zuschauen. Als ich endlich an der Reihe bin, klingelt es. Die Pause ist zu Ende und ich muss hungrig zurück ins Klassenzimmer.“
Dass es auch ganz anders gehen kann, davon handelt der Text des Fünftklässlers Dominic: Auch er muss hinter einem Neuntklässler vor dem Automaten anstehen und auch hinter ihm versammeln sich fünf große Jungs. Doch er wird nicht weggedrängt, sondern der Neuntklässler fragt ihn lächelnd: „Willst du nach vorne?“Er kann sein Glück gar nicht fassen, bedankt sich schnell und kauft sich einen Donut. Seine Schlussfolgerung ist so schlicht wie wahr: „Viel leichter wäre der Alltag, wenn wir alle aufeinander achten würden, uns respektvoll begegneten!“Achtsamkeit ist die Basis für ein friedliches Zusammenleben und Frieden beginnt nun mal im Kleinen.