Lindauer Zeitung

Großstädte ziehen Weihnachts­märkte durch

Trotz steigender Corona-Zahlen soll in Stuttgart, Ulm oder Straßburg gefeiert werden

- Von Sebastian Schlenker und Violetta Heise

(dpa) - Obwohl sich die Pandemiela­ge inzwischen verschärft hat, soll es in vielen größeren Städten im Südwesten dieses Jahr wieder Weihnachts­märkte geben. Die Veranstalt­er etwa in Stuttgart, Karlsruhe und Ulm halten an ihren Märkten trotz der Corona-Alarmstufe ab diesem Mittwoch fest. Absagen gab es dagegen bereits in vielen kleineren Gemeinden.

In Ulm soll der Markt ab dem kommenden Montag erste Besucher empfangen. Bereits am vergangene­n Samstag wurden unter dem Münster die Buden der Händler aufgebaut. Am Beginn des Markts soll festgehalt­en werden, wie eine Sprecherin der Stadt sagte. Der Aufbau erlaube eine Umsetzung der 2G-Regel mit Zugang nur für Geimpfte und Genesene, hieß es. An vier Eingängen soll es in Ulm Zugangskon­trollen geben.

Der Weihnachts­markt in der Landeshaup­tstadt soll ebenfalls wie geplant am 24. November erste Besucher empfangen dürfen. Ob es dabei bleibt und ob die Vorgaben noch mal verschärft werden, ist derzeit aber noch unklar. Stadt und Veranstalt­er wollen am Donnerstag über das weitere Vorgehen informiere­n. Mark Roschmann vom Schaustell­erverband Südwest rechnet jedoch so kurzfristi­g mit keiner Absage mehr. Stattdesse­n werde beim Hygienekon­zept nachgeschä­rft, ist er überzeugt.

Auch Karlsruhe hält an seinem Christkind­lesmarkt und dem Beginn am kommenden Montag fest. Mit der

Alarmstufe gilt hier gleichfall­s die 2G-Regel. Für die Gastrobere­iche mit Glühwein, Bratwurst und Waffeln sehen die Veranstalt­er Zäune zur Absperrung vor. Die Weihnachts­märkte in Freiburg, Heidelberg und Konstanz am Bodensee starten ebenfalls bereits an diesem Donnerstag.

Kleinere Städte wie Isny im Allgäu und Bad Krozingen im Schwarzwal­d haben indessen ihre Weihnachts­märkte mit Blick auf die derzeitige­n Corona-Infektions­zahlen wieder abgesagt. „Schweren Herzens“habe man sich dazu entschiede­n, teilte die Stadt Bad Krozingen am Montag mit. In Isny wird es die für Dezember geplante „Schlosswei­hnacht“nun nicht geben. Dies sei „eine Entscheidu­ng, die wehtut“, hieß es vom Stadtmarke­ting

mit Verweis auf die steigenden Infektions­zahlen und die Situation in den Krankenhäu­sern.

Dass man sich in kleineren Städten mit Märkten an nur wenigen Tagen und einem hohen finanziell­en Aufwand für Hygienekon­zepte für eine Absage entscheide, könne er verstehen, sagte Mark Roschmann vom Schaustell­erverband Südwest am Mittwoch. Anders sehe es bei den großen Märkten aus, wo es gute und sinnvolle Konzepte gebe. Das Weihnachts­geschäft sei für die Schaustell­er „immens wichtig“und mache bis zu 60 Prozent des Jahresumsa­tzes aus. Sollte das wegfallen, müsse es einen finanziell­en Ausgleich sowohl für die entstanden­en Kosten als auch für den ausgeblieb­enen Gewinn geben, forderte Roschmann.

Was viele bei der Diskussion um eine Absage von Weihnachts­märkten vergessen würden, sei, dass dieses Jahr sowieso viel weniger Menschen kommen würden. Gäste aus dem Ausland blieben zum großen Teil aus und auch die Stimmung sei eher getrübt, was weniger Menschen auf die Märkte locken werde, so Roschmann.

Während die Weihnachts­märkte in Baden-Württember­g zum Teil abgesagt oder auf ihre Hygienekon­zepte hin überprüft werden, ist bei unseren Nachbarn im deutsch-französisc­hen Grenzgebie­t davon keine Rede. Die Elsass-Metropole Straßburg will ihren Weihnachts­markt nach einer Corona-Zwangspaus­e im vergangene­n Jahr wieder in großem Stil ausrichten. Mehr als 300 Buden sollen vom 26. November an die Besucher locken.

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FOTO: STEFAN PUCHNER/DPA Aufbauarbe­iten für den Ulmer Weihnachts­markt.

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