Rechtsradikale werben weiter für sich
Der III. Weg ist wieder in Lindenberg aktiv – Anhänger verteilen Flugblätter für ihre „Winterhilfe“
- Die rechtsextreme Partei III. Weg ist in Lindenberg weiter aktiv. Anhänger der Gruppierung, die sich selbst „national“, „sozialistisch“und „revolutionär“nennt, haben Anfang November für ihre „Winterhilfe“in der 11 500-Einwohner-Stadt geworben.
Die rechtsextreme Partei hat bei der Aktion nach eigener Darstellung „zahlreiche Handzettel“in Briefkästen in Lindenberg gesteckt. Ein Bild, das der III. Weg auf seiner Homepage veröffentlicht hat, zeigt einen Anhänger in Tarnjacke mit Flugblättern in der Hand auf der Lindenhöhe in Lindenberg – in dem Bereich, in dem die Stadt den Bau eines neuen Kindergartens plant.
Anhänger der Partei, die Verfassungsschützer mehrerer Länder als neonazistisch einstufen, hatten im Westallgäu erstmals im Jahr 2015 auch mit ihrer „Winterhilfe“von sich reden gemacht. Die Rechtsextremen wollen damit angeblich etwas „gegen den Erfrierungstod deutscher Menschen“tun. Gemeint sind damit Obdachlose. Bürger anderer Nationalitäten oder Herkunftsländer sind von der Hilfe ausgeschlossen.
Zuletzt hatte der III. Weg am Abend des 9. September mehrere Hundert Werbeblätter in Lindenberg verteilt – angeblich als Reaktion auf einen kritischen Bericht einer Zeitung über die Aktivitäten der Neonazi-Partei im Westallgäu. So hat es der III. Weg damals jedenfalls auf seiner Webseite dargestellt. Viel Erfolg hatten die Rechtsextremisten mit ihrer Werbeaktion allerdings nicht. Bei der Bundestagswahl erhielt der III. Weg im Wahlkreis Oberallgäu, zu dem die Landkreise Lindau, Oberallgäu und die Stadt Kempten gehören, 77 Stimmen – von fast 181 000 abgegebenen. Das waren noch weniger als die rechte NPD, die 97 Stimmen erhielt.