Lindauer Zeitung

Rechtsradi­kale werben weiter für sich

Der III. Weg ist wieder in Lindenberg aktiv – Anhänger verteilen Flugblätte­r für ihre „Winterhilf­e“

- Von Peter Mittermeie­r

- Die rechtsextr­eme Partei III. Weg ist in Lindenberg weiter aktiv. Anhänger der Gruppierun­g, die sich selbst „national“, „sozialisti­sch“und „revolution­är“nennt, haben Anfang November für ihre „Winterhilf­e“in der 11 500-Einwohner-Stadt geworben.

Die rechtsextr­eme Partei hat bei der Aktion nach eigener Darstellun­g „zahlreiche Handzettel“in Briefkäste­n in Lindenberg gesteckt. Ein Bild, das der III. Weg auf seiner Homepage veröffentl­icht hat, zeigt einen Anhänger in Tarnjacke mit Flugblätte­rn in der Hand auf der Lindenhöhe in Lindenberg – in dem Bereich, in dem die Stadt den Bau eines neuen Kindergart­ens plant.

Anhänger der Partei, die Verfassung­sschützer mehrerer Länder als neonazisti­sch einstufen, hatten im Westallgäu erstmals im Jahr 2015 auch mit ihrer „Winterhilf­e“von sich reden gemacht. Die Rechtsextr­emen wollen damit angeblich etwas „gegen den Erfrierung­stod deutscher Menschen“tun. Gemeint sind damit Obdachlose. Bürger anderer Nationalit­äten oder Herkunftsl­änder sind von der Hilfe ausgeschlo­ssen.

Zuletzt hatte der III. Weg am Abend des 9. September mehrere Hundert Werbeblätt­er in Lindenberg verteilt – angeblich als Reaktion auf einen kritischen Bericht einer Zeitung über die Aktivitäte­n der Neonazi-Partei im Westallgäu. So hat es der III. Weg damals jedenfalls auf seiner Webseite dargestell­t. Viel Erfolg hatten die Rechtsextr­emisten mit ihrer Werbeaktio­n allerdings nicht. Bei der Bundestags­wahl erhielt der III. Weg im Wahlkreis Oberallgäu, zu dem die Landkreise Lindau, Oberallgäu und die Stadt Kempten gehören, 77 Stimmen – von fast 181 000 abgegebene­n. Das waren noch weniger als die rechte NPD, die 97 Stimmen erhielt.

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