Mundartoper kommt an den See
Verein bringt das Werk „Schwäbische Schöpfung“nach Nonnenhorn und Tettnang
(lz) Opernwagen und der Verein Alte Musik am Bodensee holen „Die Schwäbische Schöpfung“an den Bodensee. Am 16. und 17. Dezember ist die komische Kammeroper von Sebastian Sailer und Meingosus Gaelle in Nonnenhorn und Tettnang zu erleben.
Der liebe Gott schwätzt und singt Schwäbisch. Der Komödienklassiker ist am Donnerstag, 16. Dezember, in St. Christophorus in Nonnenhorn zu hören und sehen und am Freitag, 17. Dezember, im Rittersaal des Neuen Schlosses in Tettnang. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Die Veranstalter versprechen einen vergnüglichen Abend mit einem renommierten Ensemble,
drei Gesangssolisten, historischen Instrumenten und viel schwäbischem Humor.
„Die Schwäbische Schöpfung“gilt als Meisterwerk des Begründers der schwäbischen Mundartdichtung, des Prämonstratenserpaters Sebastian Sailer (1714-1777). Das Stück erzählt von der Schöpfungsgeschichte, von Adam und Eva, vom Sündenfall und der Verbannung aus dem Garten Eden. Sailer übersetzt die biblische Handlung dabei in den bäuerlichschwäbischen Alltag seiner Zeit und lässt Zuhörer an Gottes oft menschlichen Gedanken teilhaben („Adam, schwätz, sei it so faul, sonscht schlägt di Gott Vattr uf’s Maul!“). Der Weingartner Mönch Meingosus Gaelle (1752-1816) hat „Die Schwäbische Schöpfung“im Jahr 1796 als Oper vertont. Schon zu Lebzeiten erfreute sich das Mundartwerk großer Beliebtheit, trotz oder gerade wegen seines komödiantischen Umgangs mit den biblischen Figuren.
Der englische Regisseur Martin Butler inszeniert „Die Schwäbische Schöpfung“in Nonnenhorn und Tettnang halbszenisch mit humorigem Charakter. Drei Gesangssolisten und das vierköpfige Originalklang-ensemble „Société Lunaire“teilen sich dabei die Bühne vor dem Baum der Erkenntnis, gestaltet nach dem Werk der deutschen Scherenschnittkünstlerin Lotte Reiniger. Die Aufführung auf originalgetreuen Kopien historischer Instrumente (Flöte, Harfe, Bratsche und Cello) öffnet musikalisch das „Gartentörle zum Paradies“und lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer den Protagonisten Eva, Adam und Gott ganz nahekommen.
Karten zu 15 Euro gibt es im Vorverkauf auf der Homepage
und an der Abendkasse (geöffnet ab 18.30 Uhr). Es gelten die aktuellen Coronaregeln. Tickets, die für die ursprünglich angesetzten Termine im Oktober gekauft wurden, behalten für die neuen Termine ihre Gültigkeit.