Ungeimpfte Sportler benötigen PCR-Test
In der Alarmstufe auch bei Sport im Freien – 2G-Pflicht in Hallen – Erster Verband bricht die Saison ab
(lz/mac/aw/tk) - Seit Mittwoch gilt in Baden-Württemberg die Corona-Alarmstufe – mit Folgen auch für den Amateursport. Der Württembergische Fußballverband (WFV) will den Spielbetrieb auch in der Alarmstufe aufrechterhalten. Für Amateursportlerinnen und -sportler gelten nun sowohl im Trainings- als auch im Wettbewerbsbetrieb: 3G-plus im Freien, 2G im Innenraum. In Bayern gilt fast flächendeckend die 2G-Regel.
Das bedeutet, dass ungeimpfte Sportler ab 18 Jahren auch für das Training im Freien einen negativen PCR-Test vorweisen müssen. Wer nicht geimpft oder genesen ist, der kann aktuell nicht mehr am Sport in geschlossenen Räumen teilnehmen. Das gilt sowohl für Handball, Volleyball, Ringen oder Kegeln sowie für Besuche von Fitnessstudios oder Hallenbädern. Für Schülerinnen und Schüler, die regelmäßig getestet werden, gilt der Schülerausweis als Nachweis, um weiter ohne PCR-Test trainieren zu dürfen. Das gilt auch in Bayern – zumindest bis Ende des Jahres.
Auch Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter unterliegen diesen Vorgaben. Zuschauern ist der Zutritt zu Veranstaltungen in der Alarmstufe nur mit 2G-Nachweis gestattet, ausdrücklich gilt dies laut WFV auch für Fußballspiele im Freien. Ausnahmen gelten für Beschäftige im Spielund Trainingsbetrieb. Vereinstrainern (auch ehrenamtliche) und Vertragsspielern genügt im Spiel- und Trainingsbetrieb der Nachweis eines negativen Schnelltests sowohl im Freien als auch in Innenräumen. In Bayern dagegen brauchen sie einen PCR-Test.
„Wir wissen, dass diese Regelung in der Praxis bedeutet, dass nur noch Geimpfte und Genesene ohne erheblichen Aufwand am Spiel teilnehmen können“, wird Harald Müller, Vorsitzender des Verbandsspielausschusses, in der WFV-Mitteilung zitiert. Dennoch halte es der Verband für richtig, den Spielbetrieb für die
Mehrheit der geimpften Fußballer, Funktionäre, Schiedsrichter und Zuschauer weiter zu ermöglichen. „Wir hoffen sehr, dass sich die Lage in den Krankenhäusern schnell entspannt und wieder alle auf den Sportplatz kommen dürfen, möchten den Ungeimpften jedoch dringend empfehlen: Schützt euch, schützt die Personen in eurer Umgebung und lasst euch impfen.“
Für Zuschauer gilt in der CoronaAlarmstufe sowohl in geschlossenen Räumen als auch im Freien 2G. Das betrifft unter anderem auch die Heimspiele des TSV Berg, des FC Wangen und des VfB Friedrichshafen am Samstag (jeweils 14.30 Uhr) in der Fußball-Verbandsliga.
In Hallensportarten, etwa im Handball, ist die Regel noch schärfer. Laut Handball-Verband Württemberg (HVW) können Ungeimpfte weder am Wettbewerb teilnehmen noch sich in der Halle aufhalten – es gilt die strikte 2G-Regel. Eine Ausnahme gilt nur, so heißt es in einer Erklärung, für Trainer. Bei ihnen reicht die Vorlage eines negativen Antigenschnelltests. Für Zuschauer in den Sporthallen gilt laut HVW eine absolute Maskenpflicht. „Bitte sorgt dafür, dass alle Regeln der Verordnungen eingehalten werden, nur so können wir weiter Handball spielen“, schreibt der Verband in einer Mitteilung an seine Vereine.
Die allermeisten Sportarten setzen ihre Saisons fort und folgen damit einer Empfehlung des Deutschen Olympischen Sportbundes. Anders der Ringerverband Südbaden: Er hat seine Saison für beendet erklärt. Die Regionalliga, in der die KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt Tabellenführer ist, steht kurz vor dem Abbruch. Für die KG II in der Bezirksliga Bodensee ist bereits Schluss.
Aktuelle Informationen zum Thema Amateursport und Corona gibt es online unter: www.wuerttfv.de/corona www.hvw-online.org www.baden-wuerttemberg.de
- Die Fußball-Bezirksliga befindet sich auf der Zielgeraden der Hinrunde. Noch drei Spieltage sind vor der Winterpause zu absolvieren, die finalen zwei finden im März 2022 statt. Fünf Spieltage also noch, die über Abstiegs- oder Meisterrunde entscheiden. Eine erste Entscheidung ist bereits gefallen, weitere könnten an diesem Spieltag folgen. Sollten der SV Deuchelried und der SV Seibranz nicht gewinnen, können beide für die Abstiegsrunde planen. Sicher die Meisterrunde erreicht hat der Tabellenführer TSV Heimenkirch. Nachziehen könnten der SV Oberzell, der SV Kressbronn und der SV Bergatreute.
„Wir planen seit Längerem für die Abstiegsrunde“, sagt Lukas Waggershauser vom SV Deuchelried vor dem Spiel gegen die SG Argental. Verliert der SV Seibranz beim VfL Brochenzell, muss auch Seibranz in die Abstiegsrunde. „Ich wäre ein schlechter Trainer, wenn ich darauf Rücksicht nehmen würde“, sagt VfLTrainer Rolf Weiland. Mit einem Sieg könnte sich der VfL Luft in der oberen Tabellenhälfte verschaffen. „Aber wir haben uns zu Hause bisher nicht mit Ruhm bekleckert“, meint Weiland.
Der SV Oberzell erwartet den SV Fronhofen zum Derby, der ein schwieriges Restprogramm vor sich hat. Nächste Woche kommt der TSV Ratzenried nach Fronhofen, dann geht es nach Heimenkirch. „Es wird schwer, der Abstiegsrunde noch zu entgehen“, sagt Fronhofens Interimstrainer Martin Bertel. In Oberzell wird es für seine Mannschaft sehr schwer, zumal Marcel Heinrich und Fabio Maucher wieder ins SVO-Team zurückkehren. „Wir haben wieder mehr Möglichkeiten“, freut sich Trainer Thomas Gadek.
„Keiner im Verein hätte vor der Saison gedacht, so weit oben zu stehen“, sagt Trainer Norbert Badstuber vom SV Bergatreute. Vereinsführung, Spieler, Zuschauer – alle haben laut Badstuber zum Erfolg beigetragen. Sollte der SVB bei der TSG Bad Wurzach gewinnen, kann der Verein für eine weitere Bezirksligasaison
planen. „Aber noch ist es nicht so weit“, hält Badstuber den Ball flach. „Auswärts tun wir uns nicht ganz so leicht.“
Die Ausbeute des SV Mochenwangen gegen Oberzell, Ratzenried und Heimenkirch war nur ein Punkt. „Ich bin trotzdem weit davon entfernt zu sagen, dass wir eine schlechte Runde spielen“, sagt Trainer Patrick Hehn. Für ihn ist der Zug nach ganz oben abgefahren. „Das war aber auch nie unser Ziel.“Der SV Kressbronn könnte mit einem Heimsieg gegen Mochenwangen für die Meisterrunde planen. „Jetzt sieht es wirklich gut aus“, meint Trainer Mico Susak.
„Wir sind froh, dass wir wieder unter die Top Zehn gesprungen sind“, sagt Trainer Markus Steidle vom TSV Ratzenried. Seine Mannschaft hatte einen Durchhänger, jetzt läuft es wieder. „Wir hatten eine durchwachsene Vorbereitung, in der Spieler ausgefallen sind, die Wochen brauchten.“Auch körperlich sei die Mannschaft wieder in einem besseren Zustand. „Wir sind wieder souveräner unterwegs“, meint Steidle. Der TSV erwartet die SG Kißlegg, bei der die Zuversicht auf Platz zehn schwindet.
„Ein Sieg jetzt wäre extrem wichtig“, sagt Trainer Patrick Mayer vom
vor dem Spiel gegen den
SV Beuren
TSV Meckenbeuren. Das Beurener Hauptproblem derzeit: „Wir haben zu viele Ausfälle. Auf dem Platz fehlen Führungsspieler und Leistungsträger“, sagt Mayer. Kai Herrmann und Marcel Schneider konnte Mayer gegen Ailingen nur von der Bank bringen. „Wir haben Qualität, aber auf der Bank bringt sie uns nichts.“Die Partie am Samstag ist auf dem Kunstrasen des FC Isny.
Der FC Leutkirch ist wieder auf Platz elf abgerutscht. „Ratzenried hat uns überrollt“, sagt FC-Trainer Roman Hofgärtner über das 1:5 zu Hause. „Ich weiß selber nicht, was los war.“Beim TSV Heimenkirch „sind wir sicher nicht Favorit“, meint Hofgärtner. „Platz zehn zu erreichen bleibt ein Ritt auf der Rasierklinge.“
Dass die Partie beim SV Achberg ausgefallen ist, bedauert Trainer Reinhold Bloching von der SG Baienfurt vor dem Heimspiel gegen den
SV Maierhöfen-Grünenbach sehr. „Wir haben einen kleinen Aufwärtstrend“, sagt Bloching. Das Spiel gegen Maierhöfen ist aus seiner Sicht richtungsweisend. „Nach zwei Siegen haben wir wieder neue Energie im Kopf.“Auch in Baienfurt wird auf dem Kunstrasen gespielt.
Im Spiel TSG Ailingen gegen den
SV Achberg gilt für beide: verlieren verboten. Nur mit einem Sieg ist der vorzeitige Klassenerhalt weiter drin.