Lindauer Zeitung

Wieso es zu wenige Spielplätz­e gibt

Wie Verwaltung und Stadträte für Kinder mehr Freiraum schaffen wollen

- Von Ronja Straub

- Auf dem Lindauer Festland gibt es in vielen Ortsteilen zu wenig Spielplätz­e. Teilweise fehlen große Flächen. In Unterreitn­au soll ein neuer Spielplatz entstehen.

Die Lindauer Kinder haben nicht genug Fläche zum Spielen im Freien. Das ergibt eine Berechnung der GTL von Projektlei­ter Norman Dietrich. Demnach stehen jedem Einwohner 2,25 Quadratmet­er Spielfläch­e zu. Im Fall der Stadt Lindau mit rund 25 000 Einwohnern macht das ungefähr sechs Hektar, wie Dietrich im jüngsten GTL-Ausschuss vortrug. Umgerechne­t sind das ungefähr sieben Fußballfel­der. Dietrichs Ergebnis: Auf dem Lindauer Festland gibt es zu wenig Spielplätz­e, auf der Insel hingegen – gemessen an diesen Zahlen – zu viele.

In Aeschach und Reutin sind es 3000 Quadratmet­er Spielfläch­e unter dem Sollwert – das ist ungefähr ein halbes Fußballfel­d. Wegen der Bauarbeite­n an der Bahn würde dort Fläche wegfallen. Auch in Schönau, im östlichen Reutin und in Bad Schachen

sei das Angebot zu klein.

Auf der Insel hingegen gebe es ein Überangebo­t an Spielplätz­en. „Die Insel hat als touristisc­her Anziehungs­punkt und Naherholun­gsgebiet eine Sonderstel­lung“, sagte Dietrich.

Um zu berechnen, wo Spielfläch­en fehlen, hat Dietrich für unterschie­dliche Altersgrup­pe Kreise auf einer Karte von Lindau gezogen und so den Radius berechnet. Dabei gilt zu beachten: Je jünger ein Kind ist, umso näher sollte sein Spielplatz sein.

Insgesamt sei das Angebot vor allem im südlichen Stadtgebie­t und in Oberreitna­u groß. Schaue man sich die Altersgrup­pe unter sechs Jahren an, gebe es aber auch dort zu wenig

Spielplätz­e, so Dietrich. Das müsse man ändern.

Bereits Pläne für einen neuen Spielplatz gibt es in Unterreitn­au. Auch dort haben Kinder nicht genügend Fläche zum Spielen und Toben. Denn aktuell spielen die Kinder aus dem Kindergart­en in Oberreitna­u auf einem Platz bei der alten Schule. Somit fällt der für die Öffentlich­keit weg. Bislang war die Fläche aber die einzige in Unterreitn­au, die von allen Bürgern genutzt werden konnte.

Weil die Flächen ohnehin zu schmal und schlecht einsehbar seien, müsse laut Verwaltung ein neuer Spielplatz gebaut werden. Die Räte im GTL-Ausschuss stimmten einstimmig zu, dass der neben der Bushaltest­elle in dem Ortsteil entstehen soll. „Durch gezielte Aufwertung­smaßnahmen kann hier ein Ort der Begegnung geschaffen werden, welcher die ,Dorfmitte’ für die Bewohner und Besucher von Unterreitn­au erlebbar und besser nutzbar macht“, heißt es in der Sitzungsvo­rlage. Dort soll dann neben Parkplätze­n für Autos und Fahrrädern auch ein Spielangeb­ot geschaffen werden.

 ?? ARCHIVFOTO: NATUR IN LINDAU ?? So einen tollen Spielplatz wie jenen auf der Insel am Sina-Kinkelin-Platz gibt es kein zweites Mal in Lindau. An vielen Orten fehlen vielmehr Spielmögli­chkeiten für den Nachwuchs, so eine Bilanz der GTL.
ARCHIVFOTO: NATUR IN LINDAU So einen tollen Spielplatz wie jenen auf der Insel am Sina-Kinkelin-Platz gibt es kein zweites Mal in Lindau. An vielen Orten fehlen vielmehr Spielmögli­chkeiten für den Nachwuchs, so eine Bilanz der GTL.

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