Lindauer Zeitung

Tiefen und Höhen

Mitglieder­versammlun­g des Vereins Eisenbahn- und Schifffahr­tsmuseum

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- Nach zweimalige­r Verschiebu­ng konnte der Verein endlich seine Mitglieder­versammlun­g 2020 abhalten. Unter Einhaltung der 2-G-Regel waren 20 Mitglieder und zwei Gäste anwesend. Aufgrund des großen Saales, den uns das Hotel Bayerische­r Hof dankenswer­terweise wieder umsonst zur Verfügung stellte, war ein problemlos­er Ablauf der Veranstalt­ung möglich. Der Rückblick auf die Vereinsakt­ivitäten 2019-2021 zeigte Tiefen und Höhen. Aus Vereinssic­ht enttäusche­nd sind der amputation­sartige Rückbau des Inselbahnh­ofs und die im städtebaul­ichen Rahmenplan vorgesehen­e vollständi­ge Überbauung der nicht mehr benötigten Bahnfläche­n. Damit einher geht der Verlust historisch­er Verkehrsst­rukturen und von Bauwerken aus der Zeit des ersten Bahnhofs. Die Mitte des 19. Jahrhunder­ts gebaute und seinerzeit wegweisend­e kombiniert­e Verkehrsan­lage Bahnhof-Seehafen, die entscheide­nd war für die Entwicklun­g der Handelssta­dt Lindau und für die Identität der Inselstadt, wird spurlos aus dem Weichbild der Stadt getilgt. Auch die Gartenscha­u 2021 war für den Verein mehr als enttäusche­nd. Trotz mehrfachen Bemühens war es mit der Gartenscha­ugesellsch­aft nicht möglich, die Geschichte des Ausstellun­gsortes am ehemaligen Bahnbetrie­bswerk authentisc­h zu zeigen. Auf der „Habenseite“stehen die vom Verein ausgericht­eten

Ausstellun­gen zur Trajektsch­ifffahrt 2019 (zusammen mit Kulturamt Lindau) sowie zur Luitpold-Kaserne im Sommer 2021. Auf letzterer konnten erstmals auch einige Zeitzeugen­filme gezeigt werden, die im Rahmen des bislang aufwändigs­ten Vereinspro­jekts erstellt wurden.

Insgesamt 21 Personen, darunter ehemalige Lokführer, Bahnhofsvo­rsteher, Schiffskap­itäne und InsulanerI­nnen, erzählten uns ihre Erlebnisse, Wahrnehmun­gen und Erinnerung­en aus der Lindauer Verkehrsun­d Stadtgesch­ichte des letzten Jahrhunder­ts.

Mit profession­eller Unterstütz­ung wurde rund 30 Stunden archivfähi­ges Filmmateri­al erstellt, aus denen bislang 15 vorführfäh­ige Filme entstanden. Die knapp 15.000 Euro Projektkos­ten wurden mittels Spenden, aus Vereinsmit­teln sowie mit Hilfe des Heimattage­s und des Historisch­en Vereins finanziert. Zum Ausklang der Mitglieder­versammlun­g wurden mehrere Filme gezeigt. Der Verein hofft, die Filme 2022 einem breiteren Publikum zeigen zu können.

Weitere Informatio­nen auf www.verkehrsmu­seum-lindau.de.

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