Süßer die Kassen nie klingeln
Wegen der vielen Feiertage mit floristisch motiviertem Blumenhintergrund wie Valentinstag, Muttertag oder Allerheiligen, fühlten sich andere Einzelhändler, die kein blühendes Gemüse feilboten, lange vernachlässigt.
Um diesen Missstand abzustellen, haben diese den Schwarzen Freitag erfunden. Und weil das in den USA geschehen ist, nennt man diesen besonders umsatzstarken Tag auch Black Friday. Es ist stets der erste Freitag nach Thanksgiving, also Erntedank. Warum dieses Hochfest des Konsums so heißt – dazu kursieren mehrere Erklärungen. Eine geht so: Wegen des Käuferansturms mussten die Verkäufer dermaßen viel Geld an diesem Tag zählen, dass ihre Hände schwarz wurden. Alternativ hält sich die Erzählung, die Menschenmengen, die sich durch die Einkaufszentren wälzen, gleichen einer großen, schwarzen Masse. Nichts zu tun hat der Name mit dem New Yorker Börsencrash von 1929. Denn der hieß wegen der Zeitverschiebung nur bei uns Schwarzer Freitag. Der Börsenabsturz war schon am Donnerstag.
Jedenfalls wird am Black Friday damit geworben, dass man mehr spart, als man bezahlen muss. Dieser Effekt tritt ab 50 Prozent Rabatt ein. Kostet eine Hose zum Beispiel sonst 100 Euro und am Schwarzen Freitag nur 40, muss man möglichst viele davon kaufen, um bei jeder 60 Euro zu sparen. Der Rechenfehler liegt darin, dass der Einzelhandel mutwillig verschweigt, dass man am meisten immer noch ganz ohne neue Hose spart. Aber mit dieser Einstellung lässt sich wahrlich kein gescheiter Schwarzer Freitag abhalten. Nicht mal donnerstags. (nyf )