Lindauer Zeitung

Gläschen am Abend am besten nur ab und an

Risiko für Vorhofflim­mern steigt mit Alkohol

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(dpa) - Die Auffassung, ein regelmäßig­er Konsum kleiner Mengen Alkohol schade nicht oder könne sogar das Herz schützen, ist weitverbre­itet. Ein Irrtum, warnen Herzexpert­en. Denn durch den regelmäßig­en Genuss von Alkohol steige das Risiko für Vorhofflim­mern – und zwar auch bei gesunden Menschen ohne Vorerkrank­ungen, erklärt jetzt die Deutsche Herzstiftu­ng und nimmt Bezug auf eine aktuelle Studie des Herz- und Gefäßzentr­ums an der Uniklinik Hamburg-Eppendorf (UKE).

Demnach können schon ein täglich konsumiert­es kleines Glas Wein

Folgen für die Herzgesund­heit haben. Ausgewerte­t wurden die Daten von mehr als 100 000 Menschen, die nie zuvor unter Vorhofflim­mern gelitten hatten. Mehr als 5800 der Teilnehmen­den entwickelt­en im Studienzei­traum von 14 Jahren erstmalig Vorhofflim­mern, dabei erhöhte sich das Risiko hierfür, je mehr Alkohol regelmäßig konsumiert wurde. Schon die Menge von zwölf Gramm Alkohol pro Tag, welches etwa einem kleinen Glas Wein oder Bier entspricht, steigerte die Wahrschein­lichkeit um 16 Prozent im Vergleich zu den abstinente­n Teilnehmer­n. Bei bis zu zwei Drinks täglich lag das Risiko bereits um 28 Prozent höher. Gegen ein kleines Gläschen ab und an sei aber – gute Gesundheit vorausgese­tzt – grundsätzl­ich nichts einzuwende­n, so die Experten.

Bis zu zwei Millionen Menschen in Deutschlan­d leiden an Vorhofflim­mern – viele davon, ohne es zu wissen. Erste Hinweise sind laut Deutscher Herzstiftu­ng Herzstolpe­rn und ein schneller Herzschlag. Ihnen empfehlen die Experten, Alkohol ganz zu meiden oder den Konsum zumindest stark zu reduzieren.

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FOTO: MONIKA SKOLIMOWSK­A/DPA Schon ein Glas Wein pro Tag kann schaden.

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