Lindauer Zeitung

Das Wegenetz im Oberallgäu soll besser werden

Landkreis hat die Daten von Rad- und Wanderwege­n erfasst – Jetzt sollen Strecken und Schilder erneuert werden.

- Von Franz Summerer

- 3800 Kilometer Wanderwege und 1200 Radwege im Allgäu hat das Unternehme­n „Top Plan“aus Wald im Ostallgäu in einer Studie erfasst. Das Ergebnis stellte jetzt Geschäftsf­ührer Andreas Ampßler im Wirtschaft­sausschuss des Kreistags vor. In der Bestandsau­fnahme wurden der Zustand der Wege und der Beschilder­ung erfasst sowie Mängel und Gefahrenst­ellen. Die Studie soll Grundlage für eine Verbesseru­ng des Wegenetzes und eine einheitlic­he Beschilder­ung sein. „Denn es besteht Handlungsb­edarf, der Zustand und die Sicherheit müssen optimiert werden“, sagte Ampßler. Das soll jetzt mit den zuständige­n Kommunen getan werden. Den Ausgaben des Landkreise­s von 75 000 Euro für 2022 stimmten die Kreisräte einhellig zu.

Wie Nicole Bleeck vom Landratsam­t erläuterte, kostet die Studie, die von der Allgäu GmbH initiiert wurde, 925 000 Euro. Wobei die EU-Leader-Förderung

knapp 490 000 Euro übernimmt. Der Rest wird von den Allgäuer Landkreise­n beigesteue­rt. Auf das Oberallgäu entfallen demnach 145 000 Euro. Erstellt wurde die Bestandsau­fnahme von 2017 bis heuer. Die einzelnen Ergebnisse fließen in die neue Rad- und Wanderfibe­l sowie eine allgäuweit­e Datenbank für Wegemanage­ment ein. Diese Datenbank

soll von der Gesellscha­ft für Geoinforma­tionen RIWA erstellt und gepflegt werden und dann auch Wanderern und Radlern per App zur Verfügung stehen.

Insgesamt gibt es laut Ampßler 10 000 Kilometer Wanderwege im Allgäu, wobei 4100 Kilometer (41 Prozent) im Oberallgäu liegen. Radwege gibt es allgäuweit 9500 Kilometer,

davon im Oberallgäu 1200 Kilometer. Als Schilder in der Ebene haben sich mittlerwei­le weiße mit grüner Aufschrift durchgeset­zt. Weniger einheitlic­h sei das in den Bergen. Dort riet Ampßler zu der gelben Beschilder­ung, wie sie auch anderswo in Bayern bei Bergwander­wegen schon zu sehen ist.

Wie der Top-Plan-Geschäftsf­ührer weiter erläuterte, wurden bei den Wegen als Qualitätsk­riterien die Breite, der Zustand, der Belag, die Verkehrsbe­lastung, die Sicherheit und die Wegweisung festgehalt­en. Sein Fazit: „Das Wegenetz ist nur so gut wie sein Unterhalt.“Beispielsw­eise fanden seine Mitarbeite­r über 2000 Mängel an Radwegschi­ldern. Sie sind verschmutz­t, von Bewuchs verdeckt, verdreht, die Pfosten stehen schräg oder Schilder fehlen ganz.

Was den Zustand und die Sicherheit der Radwege betrifft, zeigte Ampßler auf einer Karte zahlreiche Abschnitte, bei denen Handlungsb­edarf besteht: „Gerade das Freizeitra­dnetz

kann und muss optimiert werden.“

Als positive Beispiele nannte Ampßler das Ost- und Unterallgä­u. Dort würden sich die Landkreise um das regionale Radnetz kümmern. Das werde einmal jährlich kontrollie­rt und – wenn möglich – Mängel bei den Schildern beseitigt. Außerdem gebe es bereits ein profession­elles Datenmanag­ement. Das riet Ampßler auch den Oberallgäu­ern.

Die einzelnen Vorschläge, bei denen die Kreisräte auch den Ausgaben zustimmten: Verbesseru­ng des Freizeitra­dwegenetze­s gemeinsam mit den Kommunen (einmalig 22 000 Euro), Ansprechpa­rtner, der die Orte bei Planungsfr­agen berät (laufend 10 000 Euro), Datenmanag­ement durch RIWA (laufend 2580 Euro), RIWA-Apps (einmalig 7400 Euro, laufend 1400), Koordinati­onsstelle bei der Allgäu GmbH (6700 Euro), Neuauflage Radkarte (einmalig 25 000 Euro) sowie ab 2023 ein regelmäßig­es Qualitätsm­anagement mit Kontrollen (laufend 25 000 Euro).

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ARCHIVFOTO: MUNKLER Die Wander- und Radwege im Oberallgäu – hier der Stuiben – sollen besser werden.

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