Das Wegenetz im Oberallgäu soll besser werden
Landkreis hat die Daten von Rad- und Wanderwegen erfasst – Jetzt sollen Strecken und Schilder erneuert werden.
- 3800 Kilometer Wanderwege und 1200 Radwege im Allgäu hat das Unternehmen „Top Plan“aus Wald im Ostallgäu in einer Studie erfasst. Das Ergebnis stellte jetzt Geschäftsführer Andreas Ampßler im Wirtschaftsausschuss des Kreistags vor. In der Bestandsaufnahme wurden der Zustand der Wege und der Beschilderung erfasst sowie Mängel und Gefahrenstellen. Die Studie soll Grundlage für eine Verbesserung des Wegenetzes und eine einheitliche Beschilderung sein. „Denn es besteht Handlungsbedarf, der Zustand und die Sicherheit müssen optimiert werden“, sagte Ampßler. Das soll jetzt mit den zuständigen Kommunen getan werden. Den Ausgaben des Landkreises von 75 000 Euro für 2022 stimmten die Kreisräte einhellig zu.
Wie Nicole Bleeck vom Landratsamt erläuterte, kostet die Studie, die von der Allgäu GmbH initiiert wurde, 925 000 Euro. Wobei die EU-Leader-Förderung
knapp 490 000 Euro übernimmt. Der Rest wird von den Allgäuer Landkreisen beigesteuert. Auf das Oberallgäu entfallen demnach 145 000 Euro. Erstellt wurde die Bestandsaufnahme von 2017 bis heuer. Die einzelnen Ergebnisse fließen in die neue Rad- und Wanderfibel sowie eine allgäuweite Datenbank für Wegemanagement ein. Diese Datenbank
soll von der Gesellschaft für Geoinformationen RIWA erstellt und gepflegt werden und dann auch Wanderern und Radlern per App zur Verfügung stehen.
Insgesamt gibt es laut Ampßler 10 000 Kilometer Wanderwege im Allgäu, wobei 4100 Kilometer (41 Prozent) im Oberallgäu liegen. Radwege gibt es allgäuweit 9500 Kilometer,
davon im Oberallgäu 1200 Kilometer. Als Schilder in der Ebene haben sich mittlerweile weiße mit grüner Aufschrift durchgesetzt. Weniger einheitlich sei das in den Bergen. Dort riet Ampßler zu der gelben Beschilderung, wie sie auch anderswo in Bayern bei Bergwanderwegen schon zu sehen ist.
Wie der Top-Plan-Geschäftsführer weiter erläuterte, wurden bei den Wegen als Qualitätskriterien die Breite, der Zustand, der Belag, die Verkehrsbelastung, die Sicherheit und die Wegweisung festgehalten. Sein Fazit: „Das Wegenetz ist nur so gut wie sein Unterhalt.“Beispielsweise fanden seine Mitarbeiter über 2000 Mängel an Radwegschildern. Sie sind verschmutzt, von Bewuchs verdeckt, verdreht, die Pfosten stehen schräg oder Schilder fehlen ganz.
Was den Zustand und die Sicherheit der Radwege betrifft, zeigte Ampßler auf einer Karte zahlreiche Abschnitte, bei denen Handlungsbedarf besteht: „Gerade das Freizeitradnetz
kann und muss optimiert werden.“
Als positive Beispiele nannte Ampßler das Ost- und Unterallgäu. Dort würden sich die Landkreise um das regionale Radnetz kümmern. Das werde einmal jährlich kontrolliert und – wenn möglich – Mängel bei den Schildern beseitigt. Außerdem gebe es bereits ein professionelles Datenmanagement. Das riet Ampßler auch den Oberallgäuern.
Die einzelnen Vorschläge, bei denen die Kreisräte auch den Ausgaben zustimmten: Verbesserung des Freizeitradwegenetzes gemeinsam mit den Kommunen (einmalig 22 000 Euro), Ansprechpartner, der die Orte bei Planungsfragen berät (laufend 10 000 Euro), Datenmanagement durch RIWA (laufend 2580 Euro), RIWA-Apps (einmalig 7400 Euro, laufend 1400), Koordinationsstelle bei der Allgäu GmbH (6700 Euro), Neuauflage Radkarte (einmalig 25 000 Euro) sowie ab 2023 ein regelmäßiges Qualitätsmanagement mit Kontrollen (laufend 25 000 Euro).