Ausgangssperre für Ungeimpfte im Kreis Ravensburg
Im Einzelhandel gilt die 2G-Regel – Zwei neue Impfstationen in Weingarten und Wangen
- Im Landkreis Ravensburg als einem landesweiten Corona-Hotspot gelten noch in dieser Woche Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte und Nichtgenesene zwischen 21 und 5 Uhr. Und: Im Einzelhandel in allen Kommunen des Kreises dürfen vorerst nur noch Geimpfte und Genesene bedient werden. Die entsprechende Umsetzung der Landesverordnung bestätigte am Dienstagabend auf Nachfrage das Landratsamt Ravensburg. Offen war nur noch, ob beides schon am Mittwoch oder erst im Laufe des Donnerstags offiziell gilt.
Diese Regeln werden zusätzlich zu jenen gültig, die durch die neue, verschärfte Alarmstufe II am Mittwoch in Baden-Württemberg ohnehin schon in Kraft treten, weil im Kreis Ravensburg die Sieben-TageInzidenz über 500 (544 am Montag) liegt. Ungeimpfte oder Nichtgenesene dürfen damit im gesamten Landkreis nachts nur noch aus „triftigen“Gründen das Haus verlassen – unter anderem, um zur Arbeit zu kommen, wegen des Besuchs von Ehe- oder Lebenspartnern oder zum Spazierengehen oder Laufen, allerdings ohne Begleitung. Im Einzelhandel gilt grundsätzlich 2G, Ausnahme ist die Grundversorgung. Das Landratsamt hatte sich bereits am Morgen auf die neue Situation vorbereitet. Ausgangssperren
wegen der Pandemie hatte es im Kreis Ravensburg zuletzt im Zusammenhang mit der „Notbremse“Ende April dieses Jahres gegeben – damals noch für alle. Der Schwellenwert war damals übrigens eine Inzidenz von mehr als 100 an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Mit zwei neuen Impfstationen will der Landkreis derweil den Impfquoten einen weiteren Schub geben: Die Kreisverwaltung richtet in der Stadthalle in Wangen und in der Argonnenhalle in Weingarten kurzfristig sogenannte Booster-Stationen ein. Dort sollen voraussichtlich schon ab nächster Woche Interessierte über 18
Jahren eine Auffrischungsimpfung erhalten, wenn der Abstand zur letzten Spritze der Grundimmunisierung mindestens sechs Monate beträgt. Die Booster-Impfung erfolgt nach einer Terminvergabe. Damit sollen lange Wartezeiten insbesondere auch für ältere Menschen vermieden werden, sagte Sprecherin Selina Nußbaumer am Dienstag der „Schwäbischen Zeitung“. In den vergangenen Wochen hatten sich lange Schlangen in den Städten des Kreises gebildet, wo immer ein mobiles Impfangebot gemacht worden war.
Die niedergelassenen Ärzte und die mobilen Impfteams der Oberschwabenklinik
sollen mit dem neuen Konzept laut Landrat Harald Sievers entlastet werden. Sievers spricht von einem „gemeinsamen Kraftakt“, um die Impfoffensive voranzubringen. „Die Infektionszahlen und die Lage in den Krankenhäusern sind alarmierend“, so der Landrat.
Derzeit würden die letzten Details geklärt, vermutlich wird der Startschuss zunächst in Wangen fallen. Das Gesundheitsamt des Kreises soll eng eingebunden werden.
Der Landkreis will dann in Kürze zum Impfstart an den Booster-Stationen und zur Terminvergabe informieren.