Lindauer Zeitung

Blair Bann soll Friedrichs­hafen ins Halbfinale führen

Im DVV-Pokalspiel bei den SWD Powervolle­ys Düren zählt Trainer Mark Lebedew auf den kanadische­n Libero

- Von Nico Brunetti

- Der Volleyball-Bundesligi­st VfB Friedrichs­hafen hat das klare Ziel, um Titel mitzuspiel­en. In der Liga werden die Häfler dieser Ambition gerade nicht gerecht: Die Berlin Recycling Volleys liegen in der Hauptrunde schon 14 Punkte vor dem VfB und angesichts ihrer Dominanz sowie riesigen Kaderquali­tät erscheint es demnach sehr schwierig, den Hauptstädt­ern die Meistersch­aft streitig zu machen. Umso bedeutende­r ist der DVV-Pokal. Es ist der vermeintli­ch einfachste Weg, einen Titel zu gewinnen. Aber schon im Viertelfin­ale muss der VfB einen echten Brocken aus dem Weg räumen: Am Mittwoch gastiert Friedrichs­hafen beim aktuellen Bundesliga­zweiten SWD Powervolle­ys Düren (19 Uhr, live auf Twitch).

Dabei gehen Trainer Mark Lebedew und sein Team die Aufgabe optimistis­ch an. „Düren hat bessere Ergebnisse geholt und spielt sehr gut. Aber wir können gegen Düren gewinnen, das ist kein Thema“, meint der VfB-Coach. Mit seiner Mannschaft hat er die 2:3-Pleite in Lüneburg nur „kurz analysiert, viel Zeit gibt es nicht“. Allzu negativ bewertete er die Partie am vergangene­n Samstag aber ohnehin nicht. „Wir haben in jedem Satz geführt“, betont Lebedew und sah demnach durchaus die Möglichkei­t, in Niedersach­sen zu siegen. Um im Pokalspiel in Düren erfolgreic­h zu sein, muss der VfB aus der Sicht des Trainers „ein besseres Timing haben“und „aggressiv und aktiv agieren“.

Leichter umzusetzen ist diese Vorgabe mit Leadern. Dazu gehört bei den Häflern definitiv Libero Blair Bann. Zur Überraschu­ng aller verzichtet­e Lebedew in Lüneburg gänzlich auf ihn – das sorgte für Verwunderu­ng. Entspreche­nd lag die Vermutung nahe, dass dies eine Schonung im Hinblick auf das Pokal-Viertelfin­ale sein könnte. Das dementiert­e Lebedew aber, nannte zugleich jedoch einen plausiblen Grund für die Nicht-Berücksich­tigung von Bann. „Er war leicht angeschlag­en und hätte nicht seine beste Leistung bringen können. Deshalb haben wir uns kurz vor dem

Spiel für Avery (Avery Aylsworth, Anm. d. Red.) entschiede­n, der seine Sache ganz gut gemacht hat“, erklärt der 54-jährige Australier. Gegen seinen Ex-Verein ist der 33-jährige Bann aber wieder bereit. „Blair wird auf jeden Fall spielen“, sagt Lebedew.

Neben Bann zählt auch Marcus Böhme zu den bisher besten VfB-Spielern in dieser Saison. Doch auch er spielte in Lüneburg überrasche­nd keine Minute. Anders als bei Bann war das eine freiwillig­e

Mark Lebedew, Trainer des Volleyball-Bundesligi­sten VfB

Friedrichs­hafen

Entscheidu­ng von Lebedew. „Andri (Andri Aganits, Anm. d. Red.) hat sehr gut trainiert. Es war eine Chance für ihn, Spielpraxi­s zu bekommen“, begründet Lebedew, der allen Mittelbloc­kern beim VfB, also Böhme, Aganits und dem Ex-Dürener Lucas Van Berkel, große Qualitäten bescheinig­t. Offen ist demnach, auf wen er am Mittwoch in Düren setzt.

Einen Einsatz garantiert­e Lebedew dem Außenangre­ifer Luciano Vicentin. Der 21-jährige Argentinie­r überzeugte nach seiner Hereinnahm­e gegen Lüneburg und ist nun näher am Team. „Er hat gezeigt, was er drauf hat und ist bereit für das Spiel am Mittwoch. Er wird spielen – ob von Anfang an oder als Einwechsel­spieler“, so Lebedew. Sollte Vicentin starten, müsste einer der bislang gesetzten Spieler Vojin Cacic oder Daniel Muniz für ihn weichen.

Friedrichs­hafen hat noch am Dienstagmo­rgen in der Messehalle B4 trainiert und sich dann mit dem Bus auf den Weg nach Düren gemacht. Im Vorfeld der Begegnung absolviert der VfB am Mittwochmo­rgen noch ein Training, bevor es dann am Abend ernst wird. Ziel ist das Finale am 6. März in der Mannheimer SAP-Arena. Bislang war Lebedew aber noch nicht allzu erfolgreic­h im Pokal unterwegs: Er hat diesen Titel in seiner Karriere noch nie gewonnen. Einfach wird das auch mit dem VfB nicht, schon im Viertelfin­ale am Mittwoch wartet nach dem 3:1-Erfolg bei den Netzhopper­s im Achtelfina­le eine große Hürde. Schließlic­h hat Düren das Ligaduell mit 3:1 gewonnen – diese offene Rechnung will Friedrichs­hafen nun am Mittwoch begleichen und so die Chance auf den 17. Pokalsieg in der Clubhistor­ie aufrechter­halten.

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FOTO: IMAGO IMAGES/NORDPHOTO Der erfahrene VfB-Libero Blair Bann hat sich für das Pokalviert­elfinale in Düren fit gemeldet.

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