Blair Bann soll Friedrichshafen ins Halbfinale führen
Im DVV-Pokalspiel bei den SWD Powervolleys Düren zählt Trainer Mark Lebedew auf den kanadischen Libero
- Der Volleyball-Bundesligist VfB Friedrichshafen hat das klare Ziel, um Titel mitzuspielen. In der Liga werden die Häfler dieser Ambition gerade nicht gerecht: Die Berlin Recycling Volleys liegen in der Hauptrunde schon 14 Punkte vor dem VfB und angesichts ihrer Dominanz sowie riesigen Kaderqualität erscheint es demnach sehr schwierig, den Hauptstädtern die Meisterschaft streitig zu machen. Umso bedeutender ist der DVV-Pokal. Es ist der vermeintlich einfachste Weg, einen Titel zu gewinnen. Aber schon im Viertelfinale muss der VfB einen echten Brocken aus dem Weg räumen: Am Mittwoch gastiert Friedrichshafen beim aktuellen Bundesligazweiten SWD Powervolleys Düren (19 Uhr, live auf Twitch).
Dabei gehen Trainer Mark Lebedew und sein Team die Aufgabe optimistisch an. „Düren hat bessere Ergebnisse geholt und spielt sehr gut. Aber wir können gegen Düren gewinnen, das ist kein Thema“, meint der VfB-Coach. Mit seiner Mannschaft hat er die 2:3-Pleite in Lüneburg nur „kurz analysiert, viel Zeit gibt es nicht“. Allzu negativ bewertete er die Partie am vergangenen Samstag aber ohnehin nicht. „Wir haben in jedem Satz geführt“, betont Lebedew und sah demnach durchaus die Möglichkeit, in Niedersachsen zu siegen. Um im Pokalspiel in Düren erfolgreich zu sein, muss der VfB aus der Sicht des Trainers „ein besseres Timing haben“und „aggressiv und aktiv agieren“.
Leichter umzusetzen ist diese Vorgabe mit Leadern. Dazu gehört bei den Häflern definitiv Libero Blair Bann. Zur Überraschung aller verzichtete Lebedew in Lüneburg gänzlich auf ihn – das sorgte für Verwunderung. Entsprechend lag die Vermutung nahe, dass dies eine Schonung im Hinblick auf das Pokal-Viertelfinale sein könnte. Das dementierte Lebedew aber, nannte zugleich jedoch einen plausiblen Grund für die Nicht-Berücksichtigung von Bann. „Er war leicht angeschlagen und hätte nicht seine beste Leistung bringen können. Deshalb haben wir uns kurz vor dem
Spiel für Avery (Avery Aylsworth, Anm. d. Red.) entschieden, der seine Sache ganz gut gemacht hat“, erklärt der 54-jährige Australier. Gegen seinen Ex-Verein ist der 33-jährige Bann aber wieder bereit. „Blair wird auf jeden Fall spielen“, sagt Lebedew.
Neben Bann zählt auch Marcus Böhme zu den bisher besten VfB-Spielern in dieser Saison. Doch auch er spielte in Lüneburg überraschend keine Minute. Anders als bei Bann war das eine freiwillige
Mark Lebedew, Trainer des Volleyball-Bundesligisten VfB
Friedrichshafen
Entscheidung von Lebedew. „Andri (Andri Aganits, Anm. d. Red.) hat sehr gut trainiert. Es war eine Chance für ihn, Spielpraxis zu bekommen“, begründet Lebedew, der allen Mittelblockern beim VfB, also Böhme, Aganits und dem Ex-Dürener Lucas Van Berkel, große Qualitäten bescheinigt. Offen ist demnach, auf wen er am Mittwoch in Düren setzt.
Einen Einsatz garantierte Lebedew dem Außenangreifer Luciano Vicentin. Der 21-jährige Argentinier überzeugte nach seiner Hereinnahme gegen Lüneburg und ist nun näher am Team. „Er hat gezeigt, was er drauf hat und ist bereit für das Spiel am Mittwoch. Er wird spielen – ob von Anfang an oder als Einwechselspieler“, so Lebedew. Sollte Vicentin starten, müsste einer der bislang gesetzten Spieler Vojin Cacic oder Daniel Muniz für ihn weichen.
Friedrichshafen hat noch am Dienstagmorgen in der Messehalle B4 trainiert und sich dann mit dem Bus auf den Weg nach Düren gemacht. Im Vorfeld der Begegnung absolviert der VfB am Mittwochmorgen noch ein Training, bevor es dann am Abend ernst wird. Ziel ist das Finale am 6. März in der Mannheimer SAP-Arena. Bislang war Lebedew aber noch nicht allzu erfolgreich im Pokal unterwegs: Er hat diesen Titel in seiner Karriere noch nie gewonnen. Einfach wird das auch mit dem VfB nicht, schon im Viertelfinale am Mittwoch wartet nach dem 3:1-Erfolg bei den Netzhoppers im Achtelfinale eine große Hürde. Schließlich hat Düren das Ligaduell mit 3:1 gewonnen – diese offene Rechnung will Friedrichshafen nun am Mittwoch begleichen und so die Chance auf den 17. Pokalsieg in der Clubhistorie aufrechterhalten.