Alpin-Museum lädt zu Abschied ein
Vor dem Aus gibt es am 4. und 5. Dezember freien Eintritt für Führungen und Workshops
(lz) - Das Alpin-Museum im Marstall schließt zum Ende des Jahres seine Türen. Aus diesem Anlass feiert das alpingeschichtliche Museum am ersten Dezember-Wochenende Abschied und bietet den gesamten Dezember freien Eintritt.
Im Jahr 1990 im Marstall eröffnet, hat das Alpin-Museum über 30 Jahre lang auf drei Etagen die Bedeutung der Alpen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie als Erholungsort für die Menschen erzählt. Als Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums wurde es in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Alpenverein aufgebaut und hat die Gäste der Stadt, hunderte Schulklassen und viele Bergfreunde in die Erlebniswelt der Alpen entführt.
Nun müssen das Alpin-Museum und auch die Ausstellung über das „Leuchtende Mittelalter“zum 31. Dezember
ihre Pforten schließen, da die Räume 2022 als Zwischenlager für den anstehenden Depot-Umzug dienen werden. Ab 2023 könnte der Marstall in Vorbereitung auf eine potenzielle Landesausstellung und eine Umwandlung in ein Allgäu-Museum in Sachen Barrierefreiheit baulich ertüchtigt werden, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Um dem Museum einen gebührenden Abschied zu bereiten, wird am Wochenende vom 4. und 5. Dezember ein buntes Rahmenprogramm für die ganze Familie geboten: ausgewählte Führungen, eine szenische Lesung, Theater und zwei offene Workshops zu Fossilien und Vergolden.
Für Krippenfreunde: In der Ausstellung „Leuchtendes Mittelalter“kann zudem ein Teil der Weihnachtskrippe des Bildhauers Ludwig Weiß besichtigt werden. Die zwischen 1820 und 1843 entstandene Krippe besteht aus 250 Figuren und 19 Gebäuden und gehört zu den bedeutendsten Biedermeierkrippen in Bayern.
Ein besonderes Programm-Highlight stellen am 4. Dezember zwei szenische Lesungen zur Erstbesteigung des Matterhorns dar. Das Matterhorn auf der Grenze zwischen der Schweiz und Italien ist noch immer der gefährlichste Berg der Alpen. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts galt er als unbesteigbar. Unter dem Titel „Empor! Der Wettlauf zum Gipfel des Matterhorn“erinnern die beiden Schauspieler Christian Kaiser und Wolfgang Griep in ihrer szenischen Lesung an dieses hochdramatische, tragische Ereignis aus der Frühgeschichte des Schweizer Alpinismus. Dabei zeichnen die Schauspieler ein eindrucksvolles Psychogramm eines ehrgeizigen, egozentrischen, von seinem Ziel besessenen Einzelgängers, des Bergführers Peter Taugwalder. Diesen verkörpert der Schweizer Schauspieler Christian Kaiser. Wolfgang Griep wird als Erzähler und als Richter zu erleben sein. Aus vielfältigem Textmaterial, aus Zeugenberichten und literarischen Quellen wird der Wettlauf zum Gipfel des Matterhorns lebendig. Die Lesung wird zweimal dargeboten und dauert jeweils 90 Minuten. Der Eintritt ist frei, ausgenommen die Theateraufführungen vom Theater Ferdinande (Erwachsene acht Euro, Kinder sieben Euro).
Weitere Infos unter www.kempten.de/ alpin-museum