An Riiber kommt auch Faißt nicht ran
Der Schwarzwälder profitiert vom starken Sprung, der Norweger dominiert in Luft und Loipe
- (SID) Manuel Faißt kämpfte in der klirrenden Kälte um jeden Meter, zum erhofften Podest reichte es aber nicht ganz: Mit Rang fünf hat der Nordische Kombinierer aus Baiersbronn beim Saisonstart im finnischen Ruka nach einem Kraftakt für das beste deutsche Ergebnis gesorgt. Den 37. Weltcupsieg seiner Karriere holte Dominator Jarl Magnus Riiber (Norwegen), der nahtlos an seinen vergangenen Traumwinter anknüpfte.
„Am Ende waren die Kräfte am Ende. Ich bin schon ein bisschen enttäuscht, dass es nicht zum Podium gereicht hat“, sagte Faißt, der nach dem weitesten Sprung des Tages auf 143,0 Meter vor dem Gang in die Loipe noch auf Rang drei gelegen hatte. Bei Temperaturen von zwölf Grad unter dem Gefrierpunkt verlor Faißt im Langlauf über nur fünf Kilometer aber noch an Boden.
Für das zweite deutsche Top-TenErgebnis in der Nähe des Polarkreises sorgte der sechsmalige Weltmeister Johannes Rydzek (Oberstdorf) als Zehnter. „Ich bin zufrieden. Es hat nicht ganz fürs Stockerl gereicht. Aber wir sind gut reingekommen“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch.
Vor allem auf der Schanze offenbarte Weinbuchs Team aber noch Luft nach oben. Der dreimalige Olympiasieger Eric Frenzel (Geyer) musste sich nach einem schwachen Sprung mit Position 24, Team-Olympiasieger Fabian Rießle (Breitnau) gar mit Rang 29 begnügen. „Die Trauben hängen sehr hoch, das Sprungniveau hat sich brutal entwickelt. Da müssen wir weiter dran arbeiten“, sagte Weinbuch. Immerhin:
Die Österreicherin Marita Kramer hat den Saisonauftakt der Skispringerinnen in Nischni Tagil gewonnen. Die 20-Jährige sprang am Freitag in Russland 104,5 und 96 Meter weit und siegte damit deutlich vor Ema Klinec aus Slowenien und ihrer österreichischen Teamkollegin Daniela Iraschko-Stolz. Der erste
Satz Kramers war Schanzenrekord. Als beste Deutsche landete Katharina Althaus auf dem fünften
Team-Olympiasieger Vinzenz Geiger, Julian Schmid (beide Oberstdorf) und Terence Weber (Geyer) lagen auf den Rängen 11, 13 und 17 in Schlagdistanz.
Ganz vorne bot sich dagegen das gewohnte Bild: Der erst 24 Jahre alte Riiber siegt weiter nach Belieben, nur Rekordmann Hannu Manninen aus Finnland (48) und Frenzel (43) haben mehr Weltcup-Erfolge auf dem Konto. Der schon nach dem Springen führende Riiber ließ der Konkurrenz erneut keine Chance
Platz. Die Oberstdorferin, die bei der Heim-WM im Februar Gold mit dem Mixed-Team gewonnen hatte, sprang auf 80 und 92 Meter. Zweitbeste Athletin aus dem Team des neuen Bundestrainers Maximilian Mechler (Isny) wurde Juliane Seyfarth auf dem neunten Rang. Pauline Hessler als Zehnte, Anna Rupprecht als 18., Selina Freitag als 21. und Luisa Görlich auf Platz 30 erhielten ebenfalls noch Weltcup-Punkte. (dpa) und kam 20,2 Sekunden vor dem 20 Jahre alten Weltmeister Johannes Lamparter (Österreich) ins Ziel. Dritter wurde in Jan Luraas Oftebro ein weiterer Norweger.
Weiter geht es schon am Samstag, dann folgt nach dem Springen ein Rennen über die gewohnten zehn Kilometer, das den laufstarken Deutschen eher entgegenkommen dürfte. „Da wollen wir aufs Stockerl kommen. Wir werden morgen noch besser springen“, sagte Hermann Weinbuch. Es klang kämpferisch.
Nord. Kombination, Weltcup in Ruka, Männer, Einzel (Großschanze/5 km Langlauf): 1. Riiber (Norwegen) 12:16,1 Min., 2. Lamparter (Österreich) 20,2 Sek. zur., 3. Oftebro (Norwegen) 22,2, 4. Seidl (Österreich) 23,8, 5. Faißt (Baiersbronn) 32,1, 6. Greiderer (Österreich) 45,7, 7. Graabak (Norwegen) 47,5, 8. Ilves (Estland) 51,8, 9. Yamamoto (Japan) 1:16,6 Min. zur., 10. Rydzek 1:26,1,
11. V. Geiger 1:26,6, 13. J. Schmid (alle Oberstdorf) 1:31,6, 17. Weber 1:37,8, 24. Frenzel (beide Geyer) 2:26,4, 29. Rießle (Breitnau) 3:17,2.