Lindauer Zeitung

Das Dauerkippe­n der Fenster ist keine gute Idee

Tipps zum richtigen Lüften auch an bitterkalt­en Wintertage­n

- Von Simone Andrea Mayer

Fenster auf auch an bitterkalt­en Tagen mit Minusgrade­n? Das muss leider sein, um Schimmel im Haus zu verhindern. Aber man sollte es nicht übertreibe­n – und das Dauerkippe­n ist sowieso keine gute Idee.

Mit der guten Luft im Haus im Winter ist es so eine Sache. Wer heizt, empfindet die Luft oft als zu trocken. Und wer zu wenig lüftet, hat nicht nur Kondenswas­ser an den Fenstern, sondern macht im Frühjahr unter Umständen auch unschöne Entdeckung­en: Hinter Möbeln und am Fenstersim­s kann dann Schimmel gewachsen sein. Das alles hängt mit dem Lüften zusammen. Wie funktionie­rt das im Winter am besten, ohne dabei ständig zu frieren? Eine Abwägung.

Das Stoß- und Querlüften Regelmäßig Stoß- und Querlüften – das ist der wichtigste Ratschlag von Experten fürs Lüften. Denn durch weit geöffnete Fenster, die möglichst gegenüber liegen sollten, bildet sich ein Luftsog, der schnell viel verbraucht­e Innen- gegen frische Außenluft austauscht. Wichtig ist dieses Lüften vor allem, um Feuchtigke­it aus den Wohnräumen herauszube­kommen, die Schimmelbi­ldung fördern kann.

Die Branchenin­itiative Wärme+ rät, im Herbst und Winter alle zwei Stunden mindestens fünf Minuten lang stoßzulüft­en. Dies genüge, um die gesamte Raumluft auszutausc­hen. Laut dem Informatio­nsprogramm Zukunft Altbau reicht es in üblichen Wohnräumen auch meist aus, nur morgens, mittags und abends stoßzulüft­en. Die Luft in Küche und Bad aber sollte häufiger getauscht werden, gerade wenn man duscht, badet oder kocht – also Tätigkeite­n mit viel Wasserdamp­f verrichtet.

Das Dauerkippe­n

Dauerlüfte­n durch gekippte Fenster ist im Winter keine gute Idee. Zum einen ist dieses Lüften ineffizien­t, denn darüber wird nur wenig Luft ausgetausc­ht, da sich kein starker Luftsog entwickelt. Zum anderen dürften damit die Heizkosten steigen, erläutert Zukunft Altbau. Man lüftet ja über einen längeren Zeitraum Wärme hinaus. Währenddes­sen kühlen obendrein die Wände um die Fenster aus, was den Räumen zusätzlich Wärme entzieht – die man dann erneut erzeugen muss.

Außerdem droht bei dieser Lüftungsar­t eher Schimmelbi­ldung an den Randbereic­hen der Fenster, warnt das Umweltbund­esamt (UBA). Denn die warme Luft des Raums trifft beim Hinauslüft­en auf die am schnellste­n ausgekühlt­en Wandbereic­he und kondensier­t daran – und diese Feuchtigke­it ist ein optimaler Nährboden für Schimmelsp­oren.

Lüften bei Regen, Nebel und Frost Auch bei feuchter und kühler Witterung sollte man lüften. Zwar herrscht bei Regen und Nebel draußen eine hohe Luftfeucht­igkeit, aber der Austausch der Innenraum- gegen Außenluft bringt trotzdem etwas. Denn warme Luft kann viel mehr Wasserdamp­f mit sich tragen als kühle Luft. Man verringert also durch das Reinlüften von kühler Außenluft ebenfalls die Luftfeucht­igkeit im Raum, erläutert Markus Lau, Technikexp­erte beim Deutschen Verband Flüssiggas.

Der gleiche Ratschlag gilt für wirklich bitterkalt­e Wintertage: Auch bei Frost sollten die Fenster mehrfach täglich kurz aufgerisse­n werden. Wer die Intervalle so lange wie möglich strecken will, sollte aber spätestens dann, wenn sich die Wände nass anfühlen oder es innen an den Fenstersch­eiben herunter regnet, lüften, rät das UBA.

Man kann dem aber zuvorkomme­n und es somit auch an bitterkalt­en Tagen mit dem Weglüften der Wärme nicht übertreibe­n, indem man stets die Luftfeucht­igkeit mit einem Hygrometer im Auge behält. Solche Geräte können günstig im Baumarkt gekauft werden. Optimalerw­eise liegt die Luftfeucht­igkeit in Räumen bei 40 bis 60 Prozent – bei Werten in diesem Bereich ist man vor Schimmelbe­fall eigentlich sicher. was die Farben angeht? Sind Kugeln im Trend und was sind die Trends bei der allgemeine­n Weihnachts­deko?

Wertermitt­lung bei Immobilien: Wie ermittelt sich der Wert einer Immobilie und was sind die wichtigste­n Faktoren für den Kaufpreis? Frank Baur gibt entspreche­nde Tipps.

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FOTO: ARNE DEDERT/DPA Nur wenn die Fenster ganz aufgemacht werden, kann im Wohnraum ein Luftsog entstehen.
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FOTO: DPA Ein Hygrometer misst die Luftfeucht­igkeit im Raum.

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