1000 Besucher wollen die „Großen Fünf“sehen
Zentrum Naturerlebnis Alpin zieht positive Bilanz der Tierbeobachtungstouren
- Gams, Murmeltier, Alpendohle, Steinbock und Steinadler gelten als die „Großen Fünf“der Wildtiere in der Region. Deswegen hat das „Alpinium – Zentrum Naturerlebnis Alpin“diesen sogenannten „Allgäu Big Five“ein eigenes Programm an Tierbeobachtungstouren gewidmet. Mit großem Erfolg: Über 1000 Besucher nahmen an den Führungen mit den Rangern teil, erklärt Projektleiterin Irina Mehn vom Alpinium. Besonders beliebt waren bei Einheimischen und Gästen die Führungen zu Murmeltier und Steinadler, Letztere wurde vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Hinterstein angeboten.
Wöchentlich ging es bis Anfang Oktober mit den Rangern und Naturführern zu ausgewählten Beobachtungspunkten an Nebel- und Fellhorn, im Rappenalptal, am Riedbergpass sowie im Hintersteiner Tal. Ausgerüstet mit Ferngläsern und hochauflösenden Spektiven standen die Chancen meist gut, die „Big Five“tatsächlich zu Gesicht zu bekommen, berichtet Projektleiterin Mehn. Und selbst wenn sich die Tiere einmal nicht zeigten, so nahmen die Teilnehmer doch zumindest Geschichten und Hintergrundwissen zu den Arten von den Beobachtungstouren mit.
Alpinium-Leiter Ethelbert Babl dankte nach dem Premierenjahr für das Projekt besonders den Tourismusverantwortlichen der Hörnerdörfer, insbesondere der Gemeinde Obermaiselstein, sowie den Marktgemeinden Oberstdorf und Bad Hindelang: „Die Touristinfos sind wichtige Ansprechpartner und Informationsstellen für unsere Tierbeobachtungstouren“. Weil die Führungen so gut angenommen wurden, laufen laut Babl bereits erste Vorbereitungen für die Fortführung der „Allgäu Big Five“-Touren im Jahr 2022.
Um künftig Gämse noch besser in der Wildbahn beobachten zu können, will das Zentrum Naturerlebnis Alpin zudem wie berichtet zwei Beobachtungsstationen im Oberallgäu bauen. Im Rappenalptal und am Riedbergpass sollen bis Frühjahr 2022 die Aussichtspunkte entstehen. Beide Stationen werden mit einem hochauflösenden, witterungsfesten Fernrohr ausgestattet sowie mit einem Aussichtsfernrohr, das zum jeweiligen Panoramapunkt zusätzliche Informationen wie beispielsweise das Vorkommen verschiedener Tierarten, Wildruhe- und Schutzzonen liefert. Kosten soll das Projekt rund 150 000 Euro.
Das Zentrum Naturerlebnis Alpin nahm 2020 die Arbeit auf, seit 2021 heißt es „Alpinium“. Entstanden ist es als Ausgleich für die umstrittene und schließlich nicht mehr weiterverfolgte Skischaukel am Riedberger Horn zwischen Grasgehren und Balderschwang.
Nach dem Aus für die BergbahnPläne hatte Ministerpräsident Markus Söder im April 2018 angekündigt, 20 Millionen Euro für die Stärkung eines naturverträglichen Tourismus im Oberallgäu bereitzustellen. Das Alpinium will einerseits Gästen besondere Erlebnisse im alpinen Naturraum bieten und andererseits dazu beitragen, dass die Besucherströme gelenkt und besonders sensible Orte geschützt werden.