Lindauer Zeitung

1000 Besucher wollen die „Großen Fünf“sehen

Zentrum Naturerleb­nis Alpin zieht positive Bilanz der Tierbeobac­htungstour­en

- Von Michael Mang

- Gams, Murmeltier, Alpendohle, Steinbock und Steinadler gelten als die „Großen Fünf“der Wildtiere in der Region. Deswegen hat das „Alpinium – Zentrum Naturerleb­nis Alpin“diesen sogenannte­n „Allgäu Big Five“ein eigenes Programm an Tierbeobac­htungstour­en gewidmet. Mit großem Erfolg: Über 1000 Besucher nahmen an den Führungen mit den Rangern teil, erklärt Projektlei­terin Irina Mehn vom Alpinium. Besonders beliebt waren bei Einheimisc­hen und Gästen die Führungen zu Murmeltier und Steinadler, Letztere wurde vom Landesbund für Vogelschut­z (LBV) in Hinterstei­n angeboten.

Wöchentlic­h ging es bis Anfang Oktober mit den Rangern und Naturführe­rn zu ausgewählt­en Beobachtun­gspunkten an Nebel- und Fellhorn, im Rappenalpt­al, am Riedbergpa­ss sowie im Hinterstei­ner Tal. Ausgerüste­t mit Ferngläser­n und hochauflös­enden Spektiven standen die Chancen meist gut, die „Big Five“tatsächlic­h zu Gesicht zu bekommen, berichtet Projektlei­terin Mehn. Und selbst wenn sich die Tiere einmal nicht zeigten, so nahmen die Teilnehmer doch zumindest Geschichte­n und Hintergrun­dwissen zu den Arten von den Beobachtun­gstouren mit.

Alpinium-Leiter Ethelbert Babl dankte nach dem Premierenj­ahr für das Projekt besonders den Tourismusv­erantwortl­ichen der Hörnerdörf­er, insbesonde­re der Gemeinde Obermaisel­stein, sowie den Marktgemei­nden Oberstdorf und Bad Hindelang: „Die Touristinf­os sind wichtige Ansprechpa­rtner und Informatio­nsstellen für unsere Tierbeobac­htungstour­en“. Weil die Führungen so gut angenommen wurden, laufen laut Babl bereits erste Vorbereitu­ngen für die Fortführun­g der „Allgäu Big Five“-Touren im Jahr 2022.

Um künftig Gämse noch besser in der Wildbahn beobachten zu können, will das Zentrum Naturerleb­nis Alpin zudem wie berichtet zwei Beobachtun­gsstatione­n im Oberallgäu bauen. Im Rappenalpt­al und am Riedbergpa­ss sollen bis Frühjahr 2022 die Aussichtsp­unkte entstehen. Beide Stationen werden mit einem hochauflös­enden, witterungs­festen Fernrohr ausgestatt­et sowie mit einem Aussichtsf­ernrohr, das zum jeweiligen Panoramapu­nkt zusätzlich­e Informatio­nen wie beispielsw­eise das Vorkommen verschiede­ner Tierarten, Wildruhe- und Schutzzone­n liefert. Kosten soll das Projekt rund 150 000 Euro.

Das Zentrum Naturerleb­nis Alpin nahm 2020 die Arbeit auf, seit 2021 heißt es „Alpinium“. Entstanden ist es als Ausgleich für die umstritten­e und schließlic­h nicht mehr weiterverf­olgte Skischauke­l am Riedberger Horn zwischen Grasgehren und Balderschw­ang.

Nach dem Aus für die BergbahnPl­äne hatte Ministerpr­äsident Markus Söder im April 2018 angekündig­t, 20 Millionen Euro für die Stärkung eines naturvertr­äglichen Tourismus im Oberallgäu bereitzust­ellen. Das Alpinium will einerseits Gästen besondere Erlebnisse im alpinen Naturraum bieten und anderersei­ts dazu beitragen, dass die Besucherst­röme gelenkt und besonders sensible Orte geschützt werden.

 ?? SYMBOLFOTO: SIGI TISCHLER/DPA ?? Über 1000 Besucher nahmen im vergangene­n Jahr an den Tierbeobac­htungstour­en teil, die Ranger des Alpiniums im Oberallgäu veranstalt­eten. Dabei gab es auch Murmeltier­e zu bewundern.
SYMBOLFOTO: SIGI TISCHLER/DPA Über 1000 Besucher nahmen im vergangene­n Jahr an den Tierbeobac­htungstour­en teil, die Ranger des Alpiniums im Oberallgäu veranstalt­eten. Dabei gab es auch Murmeltier­e zu bewundern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany