Gregoritsch belohnt sich und den FC Augsburg
(dpa) - Einer war besonders glücklich. Und Michael Gregoritsch hatte allen Grund dazu. Denn auf diesen Moment hatte der Stürmer des FC Augsburg lange warten müssen. Am 19. September 2020 war dem Österreicher sein bis Samstag letzter Treffer in der Fußball-Bundesliga gelungen. Damals war es das 2:1 zum späteren 3:1-Sieg beim 1. FC Union Berlin – erzielt in der 82. Minute. Diesmal war es der Treffer zum 1:1 rund 20 Kilometer westlich in der Hauptstadt gegen Hertha BSC – erzielt in der siebten Minute der Nachspielzeit.
„Für mich persönlich war das Tor auch der Lohn für harte Arbeit in den vergangenen Wochen. Es ist traumhaft, wenn man den Ausgleich in letzter Sekunde beitragen kann“, sagte Gregoritsch. In der 77. Minute war er erst eingewechselt worden – wie so oft in dieser Saison nur ein Kurzeinsatz für den 33-maligen österreichischen Nationalspieler. Sieben der 13 Augsburger Partien bislang fanden komplett ohne den 27-Jährigen statt.
„Er hat immer weiter gearbeitet“, betonte Trainer Markus Weinzierl. Noch in der Woche vor dem HerthaSpiel habe er Gregoritsch im Training gesagt, „dass er die Chance früher oder später bekommt“. Dann müsse er sich belohnen. Das tat der Angreifer, als er sich nach einer Hereingabe in die Luft schraubte und seiner Elf per Kopfball einen Punkt rettete.
Mit Teamgeist stemmen sich die Augsburger gegen Widrigkeiten. „Wir haben vier Innenverteidiger ersetzen müssen, welcher Bundesligist kann das?“, fragte Weinzierl, der mit Sorge auf das Ergebnis des PCR-Tests von Kapitän Jeffrey Gouweleeuw wartet, nachdem dieser wegen eines Corona-Falls im direkten familiären Umfeld gegen Hertha nicht zur Verfügung stand. Weinzierl blieb nichts anderes übrig, als dem 20 Jahre jungen Dänen Frederik Winther zum Bundesligadebüt zu verhelfen und Außenverteidiger Robert Gumny nach innen zu ziehen.
Dass dem Polen der Fehler zum 1:0 der Berliner durch den früheren FCAProfi Marco Richter in der 40. Minute unterlief, darüber verlor kein Augsburger auch nur ein vorwurfsvolles Wort. Im Gegenteil: Auf die Frage, was er Gumny in der Pause gesagt habe, entgegnete Weinzierl: „Dass er ein gutes Spiel macht.“