Tesla produziert in Grünheide erste Autos in Testlauf
(dpa) - Der US-Autobauer Tesla hat in seiner Fabrik in Grünheide bei Berlin bereits mehrere Elektroautos testweise produziert. Der Umfang der vorzeitigen Zulassungen für einzelne Bauschritte umfasst nach Angaben von Tesla vom Montag auch die Fertigung einer begrenzten Zahl von Testkarossen. Sie seien für Testzwecke in Grünheide oder in externen Anlagen vorgesehen. Die dabei hergestellten Teile dürften aber nicht verkauft werden. Der offizielle Testlauf in der Autofabrik hat noch nicht begonnen. Tesla-Chef Elon Musk hofft, dass die ersten Autos noch in diesem Jahr vom Band rollen.
- Große Freude wird der Lohnabschluss im öffentlichen Dienst der Länder bei den 1,1 Millionen Beschäftigten wohl nicht auslösen. Sie erhalten 1300 Euro CoronaPrämie. Dazu erhöhen sich ihre Löhne und Gehälter im Dezember 2022 um 2,8 Prozent. Das war es dann für die nächsten zwei Jahre. Eine ganz andere Nachricht kam am Montag vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden. Der Preisauftrieb hält danach an. Im November stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,2 Prozent. So hoch war die Teuerungsrate zuletzt 1992.
Eine der größten Sorgen der Ökonomen hinsichtlich der weiteren Inflationsentwicklung ist eine anlaufende Lohn-Preis-Spirale. Das heißt, die Gewerkschaften setzen in den Tarifverhandlungen hohe Forderungen durch, was wiederum durch die höheren Kosten für die Unternehmen zu einem neuerlichen Preisschub führt. Doch der Wirtschaftsforscher Sebastian Dullien vom gewerkschaftsnahen Institut für Makroökonomie und Wirtschaftsforschung
(IMK) beruhigt. „Am Abschluss des öffentlichen Dienstes sieht man schon, dass wir keine Lohn-Preis-Spirale haben“, sagt er.
Tatsächlich sind auch die anderen Tarifabschlüsse des laufenden Jahres eher mäßig. Im Bauhauptgewerbe einigten sich die Tarifparteien auf ein Plus von zwei Prozent im Westen und drei Prozent im Osten zuzüglich einer Corona-Prämie. Bei der Bahn gibt es 1,5 Prozent und zwei Prämien. Die Metall- und Elektroindustrie einigte sich auf eine Prämie und ein Transformationsgeld, die Textilindustrie zahlt eine CoronaBeihilfe
Bei der Inflationsentwicklung erinnern sich Ältere schnell an die 1970er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Damals schnellten die Teuerungsraten weltweit in die Höhe. Dafür sorgten neben einer lockeren Geldpolitik in den USA die Ölkrise und steigende Nahrungsmittelpreise. In Deutschland verlief die Entwicklung mit annähernd acht Prozent Inflation sogar noch
und 2,7 Prozent mehr Lohn in zwei Schritten. Große Sprünge sind nirgendwo erkennbar. „Solange wir unter der Marke der Zielinflation der Europäischen Zentralbank (EZB) plus Trendproduktivität von drei Prozent im Jahr bleiben, sollte es keine Preiswirkungen geben“, sagt Dullien.
Davon sei man in diesem und dem kommenden Jahr weit entfernt, glaubt Dullien. Diese Einschätzung teilt auch das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft (IW). „Die Lohnpolitik ist noch kein Inflationstreiber“, beobachtet IW-Experte günstig. Die Gewerkschaften reagierten mit hohen Lohnforderungen auf die steigenden Preise. So kam eine kurze Lohn-Preis-Spirale in Gang. Allerdings reagierte die damals national für die Geldpolitik zuständige Bundesbank mit einer deutlichen Anhebung der Zinsen. Das dämpfte die Nachfrage und beruhigte die Preisentwicklung vergleichsweise schnell. (wom)
Hagen Lesch. Es sei ein positives Zeichen, dass auch die Chemiegewerkschaft andeute, eher einen Inflationsausgleich denn einen happigen Aufschlag zu fordern.
So bleibt die angekündigte Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro von aktuell 9,60 Euro. Der Aufschlag beträgt von heute aus gesehen mehr als 20 Prozent. Doch auch hier bleiben beide Ökonomen gelassen. Sie rechnen nicht damit, dass dieses Regierungsvorhaben im Eiltempo umgesetzt wird. Womöglich tritt diese Erhöhung erst 2023 in Kraft, spielt also im kommenden Jahr noch keine Rolle.
Eine wichtige Ursache für anhaltende Preissteigerungen ist also nicht gegeben. Auch deshalb erwartet die Mehrheit der Ökonomen im kommenden Jahr eine deutlich ruhigere Entwicklung. Dann entfällt beispielsweise ein Sondereffekt der Preisentwicklung dieses Jahres. Denn 2021 wirkt die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent noch nach.
Eine andere Ursache dürfte dagegen nicht einfach verschwinden. Im November waren wieder einmal die Energiepreise der größte Treiber der Teuerung. Im Vergleich zum Vorjahr waren Strom, Gas oder Kraftstoff 22,1 Prozent teurer. Der Anstieg beschleunigte sich damit. Im Oktober waren die Energiepreise gegenüber dem Vorjahr um 18,6 Prozent gestiegen und im September um 14,3 Prozent. Auch Nahrungsmittel verteuerten sich stark um 4,5 Prozent. Auch hier erwarten Experten im kommenden Jahr keine Entspannung.
Schließlich haben auch Lieferschwierigkeiten und Versorgungsengpässe zur Preisentwicklung beigetragen. Wann sich die Lage weltweit wieder stabilisiert und der Preisdruck nachlässt, kann wohl niemand mit Gewissheit sagen. So gehen denn die Meinungen über die weitere Entwicklung auch ein Stück weit auseinander.
Aus Sicht der Notenbank ist der jetzige Anstieg der Inflation in Deutschland und im Euroraum vorübergehend. Die EZB-Direktorin Isabel Schnabel geht von einem Rückgang der Inflationsrate in Richtung der angestrebten zwei Prozent aus. Es gebe keine Hinweise, so Schnabel, dass die Teuerung außer Kontrolle gerät.