Hoch die Champagner-Tassen!
Während bei den Adventskalendern die Türchen Tag für Tag aufgehen, gehen sie im realen Leben der Corona-Misere Tag für Tag wieder ein Stückchen zu. Von einem Lockdown zu reden, wäre aber trotzdem nicht ganz angemessen. Von dem reden aber die Champagner-Produzenten. Denn diese vermelden für das abgelaufene Jahr 2021 einen Verkaufsrekord des edlen Blubberwassers. 315 Millionen Flaschen hat die deprimierte Menschheit heuer geköpft, was immerhin einem Umsatz von 5,5 Milliarden Euro entspricht.
Der Branchenverband teilt mit: „Alles, was Unterhaltung zu Hause bietet, wird nachgefragt, also auch Champagner.“Natürlich kann man auch versuchen, mit Apfelsaftschorle fröhlich zu sein. Aber unter den Umständen der Pandemie wollen sich die Menschen offenbar nicht auf die beschwingende Wirkung von alkoholfreien Saftschorlen verlassen. Sondern mit teurem Schaumwein auf Nummer sicher gehen.
Interessant ist, was Madame Lily Bollinger, die Chefin einer stolzen Champagner-Dynastie, seinerzeit gesagt hat: „Ich trinke Champagner, wenn ich froh bin, und wenn ich traurig bin. Manchmal trinke ich davon, wenn ich allein bin. Und wenn ich Gesellschaft habe, dann darf er nicht fehlen. Wenn ich keinen Hunger habe, mache ich mir mit ihm Appetit, und wenn ich hungrig bin, lasse ich ihn mir schmecken. Sonst aber rühre ich ihn nicht an, außer wenn ich Durst habe.“Bleibt zu wünschen, dass der Umsatz des Getränks 2022 stark zurückgeht. Als Zeichen dafür, dass auch ohne Alkohol wieder lustigere Zeiten angebrochen sind. (nyf)