Verkehrsinsel soll Sicherheit schaffen
Der Fußgängerüberweg auf Höhe des Köchlinweihers wird um ein paar Meter verlegt
- Die Fußgängerinsel Höhe Köchlinweiher auf der Kemptener Straße in Lindau ist weg. Stattdessen gibt es dort momentan eine provisorische Querungshilfe. Doch es soll eine neue Verkehrsinsel gebaut werden. Wie diese neue Insel mehr Sicherheit schaffen soll:
Die beiden Verkehrsinseln mit der Furt in der Mitte lagen auf dem direkten Weg von der Köchlinstraße in den Bleicheweg. Der Übergang wurde von vielen Kindern auf ihrem Schulweg und Radfahrerinnen und Radfahrern genutzt. Deshalb wundern sich jetzt viele Lindauer, warum die Querungshilfe abgebaut wurde. „Jeden Morgen überqueren dort Schüler und Mütter mit ihren Kindern die Straße“, schreibt zum Beispiel eine Nutzerin der FacebookGruppe „Du weißt, dass Du aus Lindau bist...“.
Sie hoffe, dass dort eine Ampel oder ein Zebrastreifen hinkomme, damit die Straße überquert werden könne. Denn um die Straße ohne die Fußgängerinsel sicher zu überqueren, muss ein Umweg über die Ampeln gemacht werden, die sich etwas oberhalb an der Köchlinkreuzung oder etwas unterhalb beim Lidl befinden. Auch eine andere Facebook-Nutzerin findet, dass die Verkehrsinsel wichtig ist. Sie liege auf dem Hauptweg für Spaziergängerinnen und Spaziergänger sowie für Radlerinnen und Radler, die von Reutin aus über den Bleicheweg zur Insel wollen.
„Die Verkehrsinsel wird leicht in Richtung Köchlinkreuzung verschoben, um die Sichtachsen zu verbessern“, sagt Jürgen Widmer, Pressesprecher der Stadt Lindau. Gleichzeitig soll für Lastwagen die Einfahrt in die Köchlinstraße verboten werden. Künftig ist es für sie dann nicht mehr erlaubt, von der Kemptener Straße in die Köchlinstraße abzubiegen. „Aus Sicherheitsgründen“, wie Widmer sagt.
Tatsächlich passieren an der Einmündung der Köchlinstraße in die Kemptener Straße immer wieder Unfälle. Bei einem Unfall im Juli 2019 wurde dort eine Frau auf einem E-Bike von einem Lastwagen erfasst. Die Radlerin stürzte, das Fahrrad wurde unter einem Reifen des Lastwagens eingeklemmt. Die Frau wurde bei dem Unfall schwer verletzt und mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik geflogen. Der Unfall hatte für Aufsehen gesorgt. Wie die Polizei damals berichtet hatte, wurden Rettungskräfte und Polizisten immer wieder von Gaffern bei ihrer Arbeit behindert, weil sie sich trotz Absperrung an die Unfallstelle drängelten. In der Kemptener Straße soll sich in den kommenden Jahren noch einiges tun. Auch die vielbefahrene Köchlinkreuzung, die sich etwa 100 Meter weiter nördlich befindet, soll neu gestaltet werden. Rund um die zentrale Kreuzung in Reutin sollen in den nächsten Jahren mehrere neue Gebäude entstehen, nur das Gasthaus Köchlin soll bleiben. Die Planungen haben inzwischen schon eine mehrjährige Vorgeschichte. Nachdem absehbar war, dass sich im Bereich um die stark befahrene Köchlinkreuzung baulich viel verändern würde, hatte der Gestaltungsbeirat 2016 angeregt, ihn neu zu ordnen.
Als die Architekten zwei Jahre später die ersten Ideen vorstellten, war in einem der Entwürfe auch ein sogenannter „Hochpunkt“geplant – was der Stadtrat damals aber abgelehnt hatte. Die Stadt will jetzt mit einem neuen Bebauungsplan nicht nur die Kreuzung neu ordnen, sondern auch neuen Wohnraum schaffen.