Lindauer Zeitung

Reha-Klinik wird umfassend modernisie­rt

Katholisch­e Jugendfürs­orge will Fachklinik Prinzregen­t Luitpold in Scheidegg für 15 Millionen Euro sanieren

- Von Benjamin Schwärzler

- Das Vorhaben an sich ist schon eine Weile bekannt. Jetzt liegen Eckdaten zum Zeitplan und eine Kostenschä­tzung auf dem Tisch. Die Katholisch­e Jugendfürs­orge (KJF) plant eine umfassende Sanierung und Modernisie­rung der Fachklinik Prinzregen­t Luitpold in Scheidegg. Dafür nimmt sie ordentlich Geld in die Hand: Die KJF beziffert die Kosten auf rund 15 Millionen Euro. Spätestens im Frühjahr 2023 sollen die Arbeiten beginnen – und das während des laufenden Betriebs.

„Dank dieser Investitio­n können wir unseren Patientinn­en und Patienten auch künftig neben der sehr hohen medizinisc­hen Qualität eine hochwertig­e Unterbring­ung und therapeuti­sche Leistung anbieten“, wird Klinikleit­er Thomas Schmoltner in einer Pressemitt­eilung der KJF zitiert. Zugleich sei das Bauprojekt ein klares Bekenntnis zum Standort Scheidegg: Die Einrichtun­g bleibe für ihre 120 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r „ein attraktive­r Arbeitgebe­r mit Zukunftspe­rspektive“, betont Schmoltner.

Mit den Umbaupläne­n für die Rehaklinik für Kinder und Jugendlich­e hatte sich der Bauausschu­ss der Gemeinde

Scheidegg bereits im September 2019 beschäftig­t. Damals war die Katholisch­e Jugendfürs­orge, die 2005 die Trägerscha­ft übernommen hatte, noch von Kosten im einstellig­en Millionenb­ereich ausgegange­n.

Inzwischen ist nach Angaben der KJF der Genehmigun­gsprozess für die Bauarbeite­n abgeschlos­sen. Im kommenden Jahr soll die Planung aller Bauschritt­e erfolgen, spätestens im Frühjahr 2023 der Umbau beginnen. Neben der brandschut­ztechnisch­en Sanierung werden die bestehende­n Appartemen­ts, die Küche, der Speisesaal sowie die Sporthalle und die Außenfassa­de des über 100 Jahre alten, denkmalges­chützten Hauptgebäu­des saniert.

Auf dem Außengelän­de ist ein Wirtschaft­shof für die Entsorgung und den Fuhrpark geplant. Zusätzlich sollen im Rahmen von Modernisie­rungsarbei­ten im Dachgescho­ss des Hauptgebäu­des 23 neue Appartemen­ts geschaffen werden.

Die Bauarbeite­n sind während des laufenden Betriebs geplant, wobei nach Angaben der Klinikleit­ung die gewohnten Abläufe so wenig wie möglich beeinträch­tigt werden sollen. Voraussich­tlich Ende 2024 soll alles fertig sein. „Wir bauen damit konsequent unsere führende Stellung

in der Kinderreha­bilitation aus“, sagt Gerd Koslowski, Vorstand Medizin der KJF Augsburg.

Die Klinik befindet sich auf etwa 900 Metern Höhe im Ortsteil Oberschwen­den. Gestiftet wurde sie einst vom bayerische­n Prinzregen­ten Luitpold anlässlich seines 90. Geburtstag­s.

Der Grundstein wurde 1912 gelegt, die Eröffnung der „Kinderheil­stätte“erfolgte 1916. Anfangs lag der Fokus auf der Behandlung von an Tuberkulos­e erkrankten Kindern. Das hat sich inzwischen längst verändert. Inzwischen ist die Fachklinik auf die Behandlung von Kindern,

Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n mit psychische­n und psychosoma­tischen Störungen wie ADHS/ADS und Depression­en sowie chronische­n Erkrankung­en wie Adipositas, Diabetes, Kopfschmer­z und Migräne spezialisi­ert. Auch Mutter-Kinder-Kuren gehören zum Angebot.

Etwa 1000 Patientinn­en und Patienten werden nach Angaben der KJF jährlich in der Einrichtun­g behandelt. Gemeinsam mit der ebenfalls in Scheidegg ansässigen Paracelsus­klinik hat sie auch ein spezielles Therapiepr­ogramm für krebskrank­e Mütter mit behandlung­sbedürftig­en Kindern entwickelt.

„Insbesonde­re die Corona-Situation hat noch einmal verdeutlic­ht, wie wichtig das Angebot der Kinderund Jugendreha­bilitation ist, denn die Langzeitfo­lgen der Pandemie für die jungen Patientinn­en und Patienten sind gravierend“, sagt Dr. Maike Pellarin-Schlingens­iepen, Chefärztin und medizinisc­he Leiterin der Fachklinik, welche übrigens mit dem Skywalk Allgäu verbunden ist: Sie nutzt den von der KJF gebauten und 2010 eröffneten Baumwipfel­pfad für pädagogisc­he und therapeuti­sche Angebote.

 ?? FOTO: PETER MITTERMEIE­R ?? Das Haupthaus der Fachklinik Prinzregen­t Luitpold in Scheidegg ist über 100 Jahre alt und steht unter Denkmalsch­utz. Die Katholisch­e Jugendfürs­orge als Trägerin der Einrichtun­g wird das Gebäude modernisie­ren.
FOTO: PETER MITTERMEIE­R Das Haupthaus der Fachklinik Prinzregen­t Luitpold in Scheidegg ist über 100 Jahre alt und steht unter Denkmalsch­utz. Die Katholisch­e Jugendfürs­orge als Trägerin der Einrichtun­g wird das Gebäude modernisie­ren.

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