Keine akute Gefährdung der Schüler
Unbekannter spricht erneut Kind in Memingen an – Polizei gibt vorerst Entwarnung
- Erst Ende vergangener Woche hatte ein bislang unbekannter Mann vor der TheodorHeuss-Schule in Memmingen einen Jungen angesprochen und diesem angeboten, zu ihm ins Auto zu steigen. Wie berichtet, lehnte das Kind jedoch ab, woraufhin der Mann verschwand. Nun soll sich am Montag ein ähnlicher Vorfall im Bereich der Schule ereignet haben, wie die Schulleitung in einem Elternbrief, der unserer Redaktion vorliegt, mitteilt. Nach Befragung des Schülers gibt die Polizei mittlerweile allerdings leichte Entwarnung. „Momentan gehen wir von keiner akuten Gefährdung für die Schülerinnen und Schüler aus“, teilt Polizeisprecher Holger Stabik auf Anfrage mit.
Nachdem die Schule nach den Schilderungen des Kindes die Polizei über den weiteren Vorfall informiert hatte, wurde der Schüler bereits am Montag und dann nochmals am Dienstag befragt, erklärt Stabik. Dabei hätte er den Beamten den Vorgang jeweils sehr unterschiedlich beschrieben. Zudem habe die Beschreibung der fremden Person nicht mit der des Unbekannten vom vergangenen Donnerstag übereingestimmt. Auch eine
Befragung der Mitschüler in der Schule hätte keine näheren Anhaltspunkte ergeben. Gleiches gelte für den Vorfall in der vergangenen Woche. In diesem Fall seien die Ermittlungen bereits abgeschlossen, da keine Straftat vorliege. Im zweiten Fall sind laut Stabik Ermittlungen gegen Unbekannt wegen des Anfangsverdachts der strafbaren Nötigung eingeleitet worden. Denn der Mann soll den Jungen laut Aussage des Kindes an der Hand gepackt haben. „Wir behalten die Situation im Blick und werden weitere Hinweise sehr sensibel behandeln“, betont der Pressesprecher.
In dem Schreiben an die Eltern stellt Schulleiterin Angela HeußHornfeck klar, dass man keine Panik verbreiten wolle. „Aber wir sollten jederzeit Augen und Ohren offenhalten.“Gegenüber unserer Redaktion erklärt Heuß-Hornfeck, dass sie mit dem Brief die Eltern informieren und sensibilisieren wollte. „Außerdem wollte ich Gerüchten entgegentreten, die die Runde gemacht hatten und teilweise über das Ziel hinausgeschossen sind.“Nach Angaben der Schulleiterin werden die Schüler unabhängig vom aktuellen Fall immer wieder belehrt, wie sie sich in einer solchen Situation verhalten sollen. „Das machen wir derzeit natürlich wieder verstärkt.“So rät die Schulleitung, dass Kinder ihren Schulweg immer zu zweit oder in Gruppen zurücklegen sollten. Außerdem sollen die Schüler auf Angebote von Fremden, egal welcher Art, nicht eingehen. Falls die Kinder von einer fremden Person angesprochen werden, sollten diese nicht antworten und weitergehen. Und wenn diese „Person nicht aufgibt, soll das Kind laut um Hilfe rufen“, heißt es in dem Elternbrief.
Polizeisprecher Holger Stabik hat auch Tipps für die Eltern parat. Wenn diese von einem entsprechenden Vorfall hören, sei es zunächst ratsam, besonnen zu reagieren. Dann sollten sie sich damit beschäftigen, aus welcher Quelle die Nachricht stammt und ob sie überhaupt benannt werden kann. Dies gelte vor allem für die Sozialen Medien. Stabik empfiehlt zudem, die Polizei darüber in Kenntnis zu setzen. Wichtig sei auch, die Nachricht nicht einfach so weiterzuverbreiten.
Für den Fall, dass Erwachsene selbst Zeugen eines solchen Vorfalls werden, sollten sie zwar sofort reagieren, sich aber auch vergewissern, ob es sich tatsächlich um eine fremde Person handelt. Ansonsten die Polizei über die 110 kontaktieren.