Lindauer Zeitung

Der Gimpel ist ein gerne gesehener Wintergast

Das Tier der Monate Dezember/Januar ist auch unter dem Namen Dompfaff bekannt

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(lz) - Der Landschaft­spflegever­band Lindau-Westallgäu stellt unter dem Motto „Draußen umgeschaut“alle zwei Monate eine Tieroder Pflanzenar­t vor: Das Tier der Monate Dezember/Januar ist der Gimpel.

Jetzt im Winter erfreuen sich viele an den Besuchern von Futterstel­len in Gärten. Ein besonders gern gesehener, aber nicht so häufiger Gast ist der Gimpel (Pyrrhula pyrrhula). Er ist auch unter dem Namen Dompfaff bekannt, da die schwarze Kopfkappe und die rote Brust des Männchens an einen Domherrn erinnern sollen. Der Gimpel gehört zur Familie

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der Finkenvöge­l, die sich oft durch einen kompakten Körperbau mit einem kurzen und kräftigen Schnabel auszeichne­n. Der Gimpel ist kräftig gebaut und etwa so groß wie ein Sperling. Das Männchen ist durch seine ganzjährig leuchtend rosarot gefärbte Brust unverwechs­elbar. Das Weibchen hingegen hat eine beigegrau gefärbte Brust. Sonst gleichen sich die Geschlecht­er im Aussehen mit einer schwarzen Kappe, weißer Flügelbind­e und Bürzel sowie einem schwarzen Schwanz. Ihr Ruf ist eher leise und kann unter www.vogelstimm­en.de nachgehört werden. Der Gimpel ist ein recht heimlicher Vogel, den man in den Sommermona­ten nur selten sieht. Im Winter ziehen Gimpel auf der Suche nach Nahrung oft in kleineren Trupps, gerne auch mit anderen Finkenvöge­ln,umher und sind so viel auffällige­r. Sie ernähren sich während des ganzen Jahres von Samen und Knospen. Im Sommer wird der Nachwuchs auch mit Insekten gefüttert.

Diese Vogelart ist mit Ausnahme der Mittelmeer­region in ganz Europa verbreitet. Im großen Teil seines europäisch­en Verbreitun­gsgebietes ist er ein sogenannte­r Standvogel. Standvögel bleiben ganzjährig im Gebiet und weisen kein Zugverhalt­en auf. In Bayern gilt der Gimpel als häufiger Brutvogel. Er wird nicht in der Roten Liste der gefährdete­n Arten geführt. Bei uns im Landkreis kann man ihn vor allem im Westallgäu beobachten. Am Bayerische­n Bodensee ist er eher selten vertreten. Er brütet bei uns bevorzugt in dichten Nadel- und Mischwälde­rn. Wohl seit dem späten 19. Jahrhunder­t nutzt der Gimpel auch dichte Sträucher in Gärten, Parkanlage­n und Friedhöfen der Städte und Dörfer als Brutplatz. Gimpelpaar­e führen oft eine mehrjährig­e Dauerehe. Das Nest wird versteckt in Bäumen oder Büschen angelegt. Das Weibchen brütet meist vier bis sechs Eier aus. Nach zwei Wochen schlüpfen die Jungen, welche etwa 18 Tage von beiden Partnern gefüttert werden. Flügge Jungtiere haben noch keine schwarze Kappe.

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FOTO: JULIA GREULICH Der Gimpel ist ein auffällige­r Gast im Winter

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