Familie Hüni plant 88 neue Wohnungen
Hinter dem Betriebsgelände in Friedrichshafen sollen drei Häuser entstehen – Nur Vermietung vorgesehen
- 88 Wohnungen, drei Jahre Bauzeit, drei Häuser, eines davon achtstöckig – mit dem Projekt „Gerber hoch3“hat sich die Familie Hüni eine ganze Menge vorgenommen. Mit den Ein- bis VierZimmer-Wohnungen im mittleren Preissegment auf dem Grundstück an der Gebhardstraße Ecke Moltkestraße, die ausschließlich vermietet werden sollen, wollen die Hünis, die seit 162 Jahren in der Stadt wirtschaftlich aktiv sind, auch ein Zeichen für den Standort Friedrichshafen setzen.
„Friedrichshafen hat Potential“, sagt Verena Hüni. „Wir wollen hier etwas bewegen und gestalten.“Gemeinsam mit ihrem Vater Peter Hüni und ihrer Schwester Alexa Hüni managt sie das Projekt „Gerber hoch3“. Der Name kommt nicht von ungefähr. Unterhalb der Gebhardstraße verläuft schließlich der Gerbebach, die Firma Hüni + Co – heute ein Spezialist für Oberflächenbeschichtungen mit rund 60 Mitarbeitern – hat hier im Jahr 1859 als Gerberei begonnen.
Die Pläne der Familie Hüni sind ehrgeizig. Auf dem familieneigenen Grundstück, das von Moltkestraße und Gebhardstraße sowie dem HüniBetriebsgelände begrenzt wird, sind drei Wohnhäuser geplant, zwei vierstöckig, das sogenannte „Punkthaus“in der Mitte des Areals, dessen Grundriss quadratisch ist, achtstöckig. Insgesamt sollen 88 Wohnungen entstehen, von der Ein-Zimmer- bis zur Vier-Zimmer-Wohnung. Die größte Wohnung soll eine Grundfläche von 114 Quadratmeter haben“, sagt Alexa Hüni. „Wir bieten mittleren Standard. Unsere Zielgruppe sind junge Leute, junge Familie, aber auch ältere Menschen“, ergänzt ihre Schwester Verena. Das höhere Haus bekommt ein begrüntes Flachdach, die anderen beiden Satteldächer. Auch eine Tiefgarage mit 92 Stellplätzen und 18 Parkplätze im Freien sind geplant.
Die Energieversorgung sei „nachhaltig und zukunftsweisend“: Mittels Erdwärme und Photovoltaik sollen die drei neuen Wohnhäuser beheizt werden. Die Fassaden werden durch bodentiefe Fenster und Holzelemente aufgelockert. „Wir haben schon hohe Ansprüche an die Architektur“, betont die Bauherrschaft, die das Architekturbüro „planformat“aus Isny mit dem Projekt beauftragt hat.
Im Norden des Areals, das bisher vor allem als Parkfläche genutzt und von Bäumen gesäumt war, stehen schon Wohnhäuser im Besitz der Familie
Hüni. „Unsere Mieter dort haben jetzt jahrzehntelang ins Grüne geguckt. Es soll auch danach so grün wie möglich werden“, so Verena Hüni.
Die Architektur der Gebäude sei sehr geometrisch, drumherum soll es deshalb künftig weicher, geschwungener zugehen. Es sind Bänke und ein Spielplatz für kleine Kinder zwischen den Häusern geplant, auch eine Fläche für „Urban Gardening“, auf der jeder, der möchte, Blumen, Obst und Gemüse anpflanzen kann. So wird auch die derzeit kerzengerade Moltkestraße, die an der Stelle für den Auto-Durchgangsverkehr auch weiterhin gesperrt bleiben soll, sich künftig leicht kurvig durchs Gelände schlängeln. Der bisherige Spielplatz wird im Frühjahr abgebaut, soll aber nach Abschluss der Tiefbauarbeiten spätestens im Jahr 2023 an anderer Stelle wieder eröffnet werden. Auch der Bolzplatz bleibt erhalten, wird aber ein wenig nach Westen verschoben und auch etwas kleiner.
Der Baubeginn ist fürs kommende Frühjahr geplant. Noch fehlt die Baugenehmigung, das Projekt ist aber mit den Behörden abgestimmt und schon dreimal nichtöffentlich im Gestaltungsbeirat behandelt worden. Alexa Hüni plant, dass bis 1. Januar 2025 alle 88 Wohnungen vermietet sind. Wie hoch die Investitionssumme für das Projekt „Gerber hoch3“ist, ist nicht bekannt.