Essensretter bleiben beim Foodsharing am Ball
Projekt läuft seit dem Frühjahr – Deshalb machen ein Kißlegger Lebensmittelmarkt und eine Bäckerei mit
(pau/sz) - Seit diesem Frühjahr gibt es in Kißlegg einen Ableger des Foodsharing-Vereins, eine Initiative gegen Lebensmittelverschwendung. „Wir sind alle immer noch motiviert und zuverlässig“, teilt Beate Högerle, eine der Mitbegründerinnen der Kißlegger FoodsaverGruppe, mit. Dreh- und Angelpunkt der Lebensmittelretter ist die Hütte auf dem kleinen Verbindungsweg zwischen Herrenstraße und Dr. Franz-Reich-Straße. Dieser „Fairteiler“ist der Ort zum Bringen und Holen von Lebensmitteln. Jetzt berichtet die Gruppe, wie die Zusammenarbeit mit den Lebensmittelgeschäften läuft.
Als erste sogenannte Betriebspartner sind laut Pressemitteilung der Kißlegger Foodsaver der EdekaLebensmittelmarkt Hammer und die Bäckerei Strang-Einhauser eingestiegen. Dies bedeute, dass alle Lebensmittel,
die nicht mehr verkauft werden können, aber noch genießbar sind, von Foodsavern abgeholt und im Fairteiler ausgelegt werden.
Rebecca und ihr Bruder Claudius Hammer sind seit April 2021 eine Kooperation mit dem ehrenamtlichen Verein Foodsharing eingegangen. Im Edeka kontrollieren die Mitarbeiter täglich die Lebensmittel im Geschäft und sortieren diese, wenn nötig, aus, beschreiben die Foodsaver. Milchprodukte, die kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen, würden erst direkt im Laden mit Preisnachlass in einer separaten Box im Kühlregal angeboten. Werden sie nicht verkauft, landen sie ebenfalls im Fairteiler. Edeka Hammer kalkuliere gut, dennoch gebe es Ware, die weggeworfen werden müsste. Diese wird nun täglich von Foodsavern abgeholt, genau überprüft und eingeräumt. Meistens sei es nicht viel, was weitergegeben werde. Aber jedes Lebensmittel hat eine eigene Geschichte, bevor es zum Verkauf steht. „Uns liegen die Lebensmittel am Herzen, die wir verkaufen und wir möchten hiermit einen Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung leisten. Die Kooperation mit Foodsharing sind wir gerne eingegangen und wollen dies auch öffentlich benennen,“wird Rebecca Hammer in der Pressemitteilung zitiert.
Die Bäckerei Strang-Einhauser lebt nach der gleichen Devise: „Unser selbstgebackenes Brot, Brötchen und Gebäck liegen uns am Herzen und wir bieten dies am nächsten Tag für den halben Preis bei uns im Laden an. Wenn dann noch etwas übrig sein sollte, nehmen wir gerne das Angebot von Foodsharing an. Sie holen die Backwaren dann auf Abruf ab.“Die Kisslegger Foodsaver haben hierbei auch die Möglichkeit, diese direkt an Einzelpersonen und Familien weiterzugeben, die sich nicht täglich frisches Brot leisten können.
„Jeder Partner soll sich mit Foodsharing wohlfühlen und es finden sich immer Wege, wie jeder mit gutem Gefühl und ohne finanzielle Einbußen Lebensmittel abgeben kann“, beschreiben die Kißlegger Foodsaverinnen ihren Ansatz und sehen die Vorteile klar überwiegen: reduzierte Entsorgungskosten und soziales Ansehen durch verantwortlichen Umgang mit wertvollen Ressourcen.
Das Angebot von Foodsharing werde in Kißlegg inzwischen auch regelmäßig von einigen Marktständen des Wochenmarktes angenommen. „Eine Foodsaverin ist jede Woche dort und bietet an, unverkäufliche Lebensmittel mitzunehmen. Diese kommen dann in den Fairteiler oder werden privat weitergegeben“, teilt die Gruppe mit.