Günstige Scheidung
Fünf Tipps, wie man bei der Auflösung einer Ehe Geld sparen kann
- Scheiden tut nicht nur weh, sondern kostet. Zwar möchte keiner für eine Scheidung mehr Geld als nötig ausgeben. Doch verletzte Gefühle und Emotionen treiben die Scheidungskosten so mancher Normalverdiener auf fünfstellige Beträge. Einige geben für ihre Trennung letztendlich mehr aus, als sie es als Verliebte für die Hochzeit taten. Doch es gibt Möglichkeiten, die Kosten der Scheidung zumindest niedriger zu halten.
Prozesskosten: In Deutschland sind für eine rechtskräftige Scheidung immer Gericht und ein Anwalt nötig. Damit kommen auf Scheidungswillige zwangsläufig Gerichtskosten und Rechtsanwaltskosten zu. Die gesamten Prozesskosten orientieren sich am Verfahrenswert. Dieser berechnet sich aus dem gemeinsamen Nettoeinkommen der Eheleute mal drei Monate. Sollte Besitz vorhanden sein, kommen fünf Prozent des Vermögens dazu.
Strittig oder einvernehmlich? „Scheidungen mit viel Streitereien sind immer teurer als einvernehmliche“, sagt Elisabeth Unger, Fachanwältin für Familienrecht aus Hamburg. Bereits bei den obligatorischen Prozesskosten sind strittige Verfahren teurer, da zwei Anwälte eingeschaltet werden. Wie groß der Kostenunterschied sein kann, zeigen zwei Beispielrechnungen des Rechts- und Steuerberatungsportals Lexoni. Bei einem gerichtlich festgesetzten Verfahrenswert von 80 000 Euro betragen die Gesamtkosten einer streitigen Scheidung 10 506,26 Euro. Diese setzen sich zusammen aus Gerichtsgebühren nach dem Gesetz über Gerichtskosten in Familiensachen (FamGKG) sowie Anwaltsgebühren für zwei Anwälte nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG). Bei gleichem Verfahrenswert und einvernehmlicher Scheidung kommt man auf 6118,13 Euro Gesamtausgaben, da nur ein Anwalt zu zahlen ist.
Erstberatung: Neben den fixen Prozesskosten gibt es außergerichtliche Ausgaben. Diese können Eheleute beeinflussen. Erstens durch die Wahl eines nicht zu teuren Fachmanns. Zweitens mit der einvernehmlichen Klärung möglichst vieler Folgesachen untereinander. Diese wiederum kommt leichter zustande, wenn die Eheleute gut vorbereitet in die Gespräche gehen. Um scheidungsrelevante Themen zu kennen und zu verstehen, ist eine anwaltliche Beratung wichtig. „Ich empfehle immer die juristische Erstberatung“, sagt Fachanwältin Unger.
Eine Erstberatung beim Anwalt kostet 190 Euro netto.
Mediation: Streiten sich Eheleute durch ihre Scheidung, ist das teuer, geht an die Nerven und ist eine schlechte Basis für die Zukunft. „Strittige Scheidungsverfahren laufen über Jahre. Selbst bei durchschnittlichen Verhältnissen kommen da schnell 40 000 Euro zusammen.“Um das zu verhindern, klären immer mehr Paare ihre Themen mithilfe eines Mediators. „Trotz Emotionen gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren“, empfiehlt Anwältin Unger. „Verletzte Gefühle und Enttäuschung verhindern konstruktive Gespräche.“Am Ende einer erfolgreichen Mediation mit einem Fachmann gibt es zwei Gewinner und eine Scheidungsfolgenvereinbarung. Bei einem Rosenkrieg meist zwei Verlierer.