Personalkosten steigen deutlich
Das hat Folgen für die drei VG-Mitgliedsgemeinden Hergensweiler, Sigmarszell und Weißensberg
- Die drei Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Sigmarszell – Hergensweiler, Sigmarszell und Weißensberg – müssen eine deutlich steigende Umlage in ihren Haushalten einplanen. Denn die VG-Umlage steigt von knapp 127 auf knapp 165 Euro pro Einwohner. Der Grund sind vor allem gestiegene Personalkosten, die denn auch zu Nachfragen in der VG-Versammlung führten.
Es ist der erste kommunale Haushalt 2022, der im Landkreis beschlossen wurde: Die VG-Räte haben das Zahlenwerk mit einem Gesamtvolumen von 1,58 Millionen Euro einstimmig verabschiedet. Doch zuvor lösten insbesondere die steigenden Personalkosten Nachfragen von Bernhard Merkel (Hergensweiler) aus. Standen im VG-Haushalt 2021 noch 959 000 Euro im Ansatz, sind es 2022 schon 1,13 Millionen Euro.
Dieses Plus von knapp 18 Prozent ließ sich mit der tariflichen Gehaltssteigerung von 1,8 Prozent allein nicht erklären. Hinzukommen nämlich mehrere Effekte: So arbeiten in der Verwaltung derzeit noch Aushilfskräfte. Sie kommen unter anderem im Kassenbereich und im Einwohnermeldeamt
zum Einsatz. Auch rechnen die Gemeinde Sigmarszell und die VG die Mitarbeiterin im Vorzimmer neu ab. Bislang übernahm die Gemeinde deren Gehalt und die VG beteiligte sich. Jetzt ist es umgekehrt. Das führt einerseits zu steigenden Personalkosten, andererseits entfällt die Zahlung an die Gemeinde. Im Gegenteil: Diese überweist der VG künftig 20 000 Euro jährlich.
Auch die Reinigung des Rathauses fließt nun direkt in die Personalkosten
ein. Denn die VG hat nun selbst eine Mitarbeiterin angestellt. In der Vergangenheit übernahm eine Fremdfirma die Reinigung. Und nicht zuletzt enthält der gestiegene Personaletat eine Sicherheitsreserve. Denn vier Mitarbeiterinnen befinden sich in Elternzeit – und könnten nach deren Ende wieder in der Verwaltung einsteigen. Dafür gelte es, eine „Deckungsreserve“zu bilden, informierten Kämmerin Michaela Schmid und Geschäftsstellenleiterin Maria Jäger die VG-Räte. 2021 sei der Ansatz für die Personalkosten zudem zu gering gewesen. Statt der eingeplanten 959 000 hat die VG knapp über eine Million Euro ausgegeben.
Die Zeit der Aushilfskräfte gehe langsam zu Ende, kündigte Jäger zudem an. Auch ihr eigenes Stundensoll will sie wieder zurückfahren. Zahlreiche personelle Änderungen im Rathaus hat es in den letzten Monaten gegeben: „Die Hälfte der Mitarbeiterinnen sind maximal ein Jahr im Dienst“, sagte Jäger. Dass unter diesen Bedingungen der VG-Haushalt 2022 samt einer Ergebnisübersicht für das Jahr 2021 vorliege, verdiene Respekt, lobte VG-Vorsitzender Hans Kern (Weißensberg) die Kämmerin. Diese habe sogar an
Samstagen gearbeitet, um die Finanzverwaltung trotz personeller Ausfälle wieder auf dem Laufenden zu haben.
Das Ansteigen der VG-Umlage ist jedoch nicht nur durch die steigenden Personalkosten begründet. Im Vorjahr konnte die VG nämlich noch eine Rücklage von 132 000 Euro einplanen. Das drückte den Umlagebetrag auf knapp 127 Euro. Dieser Effekt falle nun weg. Die Folge ist der Anstieg auf knapp 165 Euro. Für Hergensweiler bedeutet das, dass die Gemeinde in ihrem Haushalt statt zuletzt 240 000 nun 316 000 Euro für die VG-Umlage einplanen muss. In Sigmarszell sind es nun 485 500 statt zuletzt 377 500 und in Weißensberg 444 000 statt zuletzt 335 000 Euro. Insgesamt will die VG so 1,245 Millionen Euro einnehmen.
Neben den Personalkosten spielen die weiteren Ausgaben eine untergeordnete Rolle. Größte Einzelposten sind die Softwareverträge mit insgesamt 87 500 Euro. Nach dem Verlagswechsel für das Amtsblatt sinken dessen Kosten hingegen von zuletzt 30 000 auf 20 000 Euro jährlich. Beteiligen will sich die VG an der Planung für den Rathausumbau. Hierfür sind 10 000 Euro vorgesehen.