Schmuckdieb fährt mit Radlader in Juweliergeschäft
(pek) - Ein fast schon filmreifer Juwelenraub hat sich in der Nacht auf Donnerstag in Friedrichshafen abgespielt. Ein bislang unbekannter Dieb rammte mit einem Radlader die Frontscheibe des Juweliergeschäfts Uhlenbrock in der Wilhelmstraße ein. Zeugen beobachteten den Täter gegen 1.30 Uhr dabei, wie er Schmuck aus der Auslage zusammenraffte und zu Fuß in Richtung Schanzstraße flüchtete. Die Anwohner alarmierten die Polizei. Diese konnte den Schmuckdieb bislang noch nicht fassen.
„Mich hat die Polizei mitten in der Nacht angerufen – und mir wurde gesagt, dass jemand mit einem Radlader in mein Geschäft gefahren ist und das komplette Panzerglas herausgezogen hat“, sagt Dieter Uhlenbrock, Inhaber des Juweliergeschäfts. Uhlenbrock lebt in Augsburg, wo er ebenfalls einen Schmuckladen betreibt. Nach dem Anruf der Polizei habe er sich sofort ins Auto gesetzt und sei aus Bayern nach Friedrichshafen gefahren. „Als ich dann angekommen war und den Schaden gesehen habe, bin ich wirklich erschrocken“, sagt Uhlenbrock.
Den größten Anteil am Schaden macht aber nicht der geklaute Schmuck aus. Laut Polizei handelt es sich bei dem Diebesgut – überwiegend Ketten und Ringe – hauptsächlich um eher geringwertige Schmuck-Attrappen. Allerdings entstand an der Scheibe aus Sicherheitsglas ein Sachschaden von etwa 50 000 Euro. „Auch die Decke innen wurde in Mitleidenschaft gezogen“, sagt Juwelier Uhlenbrock.
Wie die Polizei mitteilt, war derselbe Radlader, den der Täter für den Raub benutzte, schon rund 45 Minuten vor dem Einbruch in der Innenstadt aufgefallen, wie er die Wilhelmstraße aus Richtung Karlstraße befuhr und in die Eugen-Bolz-Straße abbog. Damit könne die Tat vorbereitet worden sein, vermuten die Beamten. Den bisherigen Erkenntnissen zufolge hatte der Täter das Fahrzeug zuvor von einer Baustelle in der Paulinenstraße gestohlen.
Entscheidende Hinweise konnte Juwelier Dieter Uhlenbrock selbst der Polizei vorlegen: Seine Überwachungskamera habe die Tat aufgezeichnet. Das Material habe er der Polizei zur Verfügung gestellt