Weihnachtsgeschäft in Ravensburg läuft schleppend
Laut Wirtschaftsforum Pro Ravensburg ist deutlich weniger los als gewöhnlich im Advent
TRAUERANZEIGEN
(len) - Kein Christkindlesmarkt und pandemiebedingte Zugangskontrollen an den Türen vieler Geschäfte: Das dürften nur zwei von mehreren Einflussfaktoren sein, die den Ravensburger Händlern zurzeit einen Strich durch die Rechnung machen. „Das wichtige Weihnachtsgeschäft verläuft bisher leider in keiner Weise zufriedenstellend“, teilte das Wirtschaftsforum Pro Ravensburg, Verband der Einzelhändler, am Mittwoch mit. Deshalb begrüße man die Entscheidung des Gemeinderats, die erste Stunde Parken in der Marienplatzgarage kostenfrei anzubieten.
Aus Sicht des Wifo war das ein richtiger Schritt, um dem Handel zu helfen, was auch Intention des CDUVorschlags war. Dieser wurde mit 15 zu elf Stimmen angenommen: Ab sofort bis Ende Januar parkt man in der Marienplatzgarage eine Stunde kostenlos. Das Wifo erklärt, warum die Erreichbarkeit der Stadt so wichtig sei: „Über 60 Prozent des Umsatzes wird durch die Menschen aus dem Einzugsgebiet der Stadt gewonnen.“Wer aus einem Umkreis von bis zu 30 Kilometern komme, für den sei die kostenlose erste Stunde beim Parken „eine schöne Willkommensgeste“.
Die Grünen halten die Wirkung des Parkrabatts auf die Kundenfrequenz in der Innenstadt für vernachlässigbar und hätten lieber eine Ermäßigung der Bustarife gesehen, die jedoch wegen des komplexen Tarifsystems für den Moment nicht machbar ist. Fraktionsvorsitzende Maria
Weithmann hatte der CDU vorgeworfen, der Fraktion falle offenbar nicht viel mehr ein, um die Innenstadt zu beleben, als an der Schraube der Parkgebühren zu drehen. Dem widersprach am Mittwoch der Stadtverbandsvorsitzende der CDU, Christoph Sitta. Er habe schließlich im Sommer 2020 das Diskussionspapier „Lebenswerte Altstadt“mit mehreren Ideen zu dem Thema vorgelegt.
Für das Wifo ist nicht ausschließlich die Erreichbarkeit per Auto wichtig. „Auch das kostenlose Busfahren mit dem Stadtbus am Adventssamstag und Adventssonntag stärkt die Frequenz in der Innenstadt“, heißt es. Es komme angesichts der geschilderten Lage auch auf kleine Zeichen an.