Lindauer Zeitung

WM-Gradmesser für Flick

Italien und England warten in der Nations League auf die Nationalma­nnschaft

- Von Arne Richter und Jan Mies

(dpa) - Italien, England, Ungarn! Frisch von seiner Inspektion­sreise nach Katar zurückgeke­hrt hat Hansi Flick für den wichtigen WMCountdow­n 2022 echte Kracher zugelost bekommen. Die Nationalma­nnschaft bekommt es in der Nations League im kommenden Jahr wenige Monate vor dem großen Turnier-Showdown am Persischen Golf mit Europameis­ter Italien und den immer wieder unbequemen Ungarn zu tun. Highlight in der Gruppe 3 der Liga A ist aber die schnelle EM-Revanche gegen England.

Im Homeoffice konnte Bundestrai­ner Flick am Donnerstag die digitale Zeremonie in der UEFA-Zentrale in Nyon zufrieden verfolgen. „Es ist top, ideal, ein reizvolles Los. Wir messen uns mit den Besten“, sagte der 56-Jährige. „Es geht darum, sich zu messen. Die Fans sind begeistert. Das sind Klassiker, wir wollen gut performen.“Auch Italiens Europameis­ter-Trainer Roberto Mancini sprach mit Blick auf die Spiele gegen den alten Rivalen Deutschlan­d von einem „Klassiker des Weltfußbal­ls“.

Der spanische Ex-Profi Gaizka Mendieta loste die DFB-Elf zu England und Ungarn, der französisc­he Ex-Weltmeiste­r Robert Pires fügte mit einem Grinsen Italien noch hinzu. Perfekt war die Hammergrup­pe. Die namhaften Gegner liefern Flick bei der Vorbereitu­ng sicher wichtige WM-Erkenntnis­se. „Wir nutzen diese Spiele natürlich auch, um uns einzuspiel­en“, hatte der Bundestrai­ner vor der Auslosung gesagt.

Die dritte Auflage des einst ungeliebte­n UEFA-Wettbewerb­s beginnt mit einem Vierer-Länderspie­lpack vom 2. bis 14. Juni 2022. Knapp drei Wochen nach dem Bundesliga-Finale

kann Flick dann seine WM-Kandidaten einem intensiven Testlauf mit Wettbewerb­scharakter unterziehe­n. Die weiteren beiden Partien finden zwischen dem 22. und 27. September und damit nur zwei Monate vor dem WM-Anpfiff statt. Es werden die letzten Länderspie­le vor der Nominierun­g des Kaders für die Endrunde vom 21. November bis 18. Dezember im Emirat am Persischen Golf sein.

Dort hatte Flick sich seit Wochenbegi­nn gemeinsam mit DFB-Direktor Oliver Bierhoff und einer Verbandsde­legation nach einem allen Ansprüchen genügenden WMQuartier umgesehen. Ruhig gelegen, nah zu den Trainingsp­lätzen und auf jeden Fall über jeden Zweifel an Menschenre­chtsstanda­rds erhaben muss das Hotel sein, das hatten Bierhoff und Flick klargemach­t.

Der Bundestrai­ner will sich nämlich möglichst intensiv auf die sportliche­n Belange im WM-Jahr konzentrie­ren können. Die drei Gegner bieten dafür alle Möglichkei­ten. Der Wettbewerb wird auf jeden Fall zum EM-Deja-vu. England (0:2) war im Sommer Endstation im Achtelfina­le, Ungarn (2:2) in der Gruppenpha­se beinahe schon der Stolperste­in. Gegen Italien gewann Deutschlan­d das letzte Pflichtspi­el bei der EM 2016 im Viertelfin­ale im Elfmetersc­hießen.

Das Länderspie­ljahr beginnt für die DFB-Elf mit zwei Testspiele­n, eines davon am 26. März in Sinsheim wahrschein­lich gegen einen afrikanisc­hen Gegner und wenige Tage später auswärts in den Niederland­en. Entspreche­nde Pläne für den Oranje-Klassiker bestätigte Flick kurz nach der Auslosung.

Bislang war die DFB-Auswahl in dem Wettbewerb nicht erfolgreic­h. 2018 wurde der sportlich schmachvol­le Abstieg in die B-Liga nur durch eine später folgende Modus-Reform der UEFA vermieden. 2020 war der Gruppensie­g möglich – doch dann gab es das historisch­e 0:6 in Spanien.

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FOTO: WAELISCHMI­LLER/IMAGO IMAGES Schwere Prüfungen für DFB-Team und Hans-Dieter Flick.

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