Unnötige Niederlage in Bulgarien
VfB Friedrichshafen verliert auch die zweite Partie in der Champions League
- Auch das zweite Gruppenspiel in der Champions League haben die Volleyballer des VfB Friedrichshafen im Tiebreak verloren. Nach einem schwachen Beginn beim bulgarischen Meister Hebar Pazardzhik steigerte sich der Bundesligist am Donnerstag deutlich, ließ aber im vierten Satz total nach und verlor die Begegnung noch unnötig mit 2:3 (13:25, 25:18, 25:22, 13:25, 12:15). Im Kampf ums Viertelfinale war das ein Rückschlag für den VfB.
Der erste Satz war eine Abreibung. Früh führten die Bulgaren mit 5:2, Friedrichshafen kam überhaupt nicht in die Gänge. Etwas überraschend stand Lukas Maase von Beginn an auf dem Feld, er ersetzte den zuletzt so starken Simon Hirsch. Auch auf der Liberoposition wechselte Trainer Mark Lebedew und stellte Avery Aylsworth anstelle von Blair Bann auf. Der VfB machte im ersten Satz zu viele Fehler, um Hebar dauerhaft in Bedrängnis zu bringen. Phasenweise gelang es, viel zu oft suchten die Friedrichshafener allerdings die Lücken in der bulgarischen Verteidigung, ohne sie zu finden.
Für den indisponierten Daniel Muniz kam früh Luciano Vicentin, der seine Sache außen deutlich besser machte. Am einseitigen ersten Satz änderte sich aber nichts mehr. Mit zwei krachenden Aufschlägen sorgte Jakopo Massari für das 25:13.
Das Gesicht von Lebedew in der Satzpause sprach Bände. So konnte es nicht weitergehen. Lebedew zog sein Sakko aus, seine Mannschaft zog an. Der VfB war jetzt viel besser, viel wacher – und durchschlagskräftiger. Mit einem Punkt am Netz und einem Ass brachte Vicentin die Häfler mit 6:2 in Führung. Jetzt waren es die Bulgaren, die zu oft beim Aufschlag scheiterten und so den Gästen Punkte schenkten. Zwar kam Pazardzhik auf 11:12 heran, doch Vicentin und Andri Aganits konterten direkt zum 14:11. Diese Führung hielt der VfB, nach zwei Punkten von Marcus Böhme und einem Fehler von Todor Aleksiev stand es 22:16. Am Ende spielte Vojin Cacic seine Klasse aus, legte den Ball zweimal geschickt an den bulgarischen Block und brachte dem VfB den 25:18-Satzerfolg.
Die Stimmung bei den Häflern war nun eine ganz andere als noch im ersten Satz. Und vor allem der Aufschlag war bei den Gästen nun deutlich besser – und wirkungsvoller. Vicentins Ass brachte dem VfB die 6:3Führung. Hebars Trainer Camillo Placi wechselte mehrmals, doch zunächst zog Friedrichshafen auf 15:11 davon. Placis Mannschaft riss sich dann zusammen und verkürzte nach einem Fehler von Vicentin auf 16:17 – in der folgenden Auszeit ging Bann direkt zum jungen Argentinier und baute ihn wieder auf. Dass der dritte Satz dem VfB gehörte, machte nach der Auszeit Cacic deutlich. Zwei Asse gegen Aleksiev, ein Fehler von Nikolay Kartev und ein starker Block gegen Martin Simeonov brachten den VfB mit 22:16 in Führung.
Zwar ließen die Häfler drei Satzbälle ungenutzt, weil Simeonov dann allerdings einen Aufschlag ins Netz setzte, gewann der VfB den dritten Durchgang doch mit 25:22 und hatte damit den ersten Punkt bereits sicher. Dass es am Donnerstagabend nicht drei wurden, wurde im vierten Durchgang schnell deutlich. Hebar drehte wieder auf, der VfB ließ deutlich nach. Die Fehlerzahl bei den Häflern stieg, nun war es Lebedew, der mehrfach wechselte. Ben-Simon Bonin und Stefan Thiel kamen aufs Feld, auch Muniz kam zurück. Der starke Massari sowie Bradley Gunter und der Ex-Häfler Viktor Yosifov machten mächtig Druck beim Aufschlag. Der Satz wurde erneut eine einseitige Angelegenheit (25:13).
Wie gegen Roeselare musste Friedrichshafen in den Tiebreak, wieder gab es eine Niederlage. Bis zum 10:9 war es ein Hin und Her, dann wurde Böhme von Yosifov geblockt und Maase schlug einen Angriff ins Aus (13:11). Der VfB wirkte in der Schlussphase zu hektisch, Yosifov setzte den Schlusspunkt zum 15:12. Wie wichtig ein Sieg gewesen wäre, zeigte die andere Gruppenbegegnung. Jastrzebski Wegiel aus Polen bezwang nach Pazardzhik auch den belgischen Meister Knack Roeselare deutlich mit 3:0 (25:18, 25:20, 25:23). Der VfB hätte Platz zwei einnehmen können, stattdessen sind nun Roeselare, Pazardzhik und Friedrichshafen punktgleich – und der VfB ist Letzter in der Gruppe.