Lindauer Zeitung

Moskau fordert von der Nato Sicherheit­sgarantien

EU verlängert wegen Lage in der Ukraine wirtschaft­liche Sanktionen gegen Russland

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(dpa/AFP) - Die Nato zeigt sich im Streit mit Russland gesprächsb­ereit, stellt aber Bedingunge­n. Man habe die jüngsten Vorschläge Russlands für eine Vereinbaru­ng mit dem Westen über Sicherheit­sgarantien erhalten, bestätigte Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g am Freitag in Brüssel. Die Alliierten hätten deutlich gemacht, dass sie bereit seien, an der Stärkung vertrauens­bildender Maßnahmen zu arbeiten, wenn Russland konkrete Schritte zum Abbau von Spannungen unternehme.

„Für uns ist klar, dass jeder Dialog mit Russland auch die Besorgniss­e der Nato bezüglich Russlands Handeln thematisie­ren muss“, erklärte der Norweger. Zudem müsse er auf den Grundprinz­ipien und Dokumenten der europäisch­en Sicherheit basieren und in Absprache mit den europäisch­en Nato-Partnern wie der Ukraine erfolgen.

Nach dem am Freitag vom russischen Außenminis­terium veröffentl­ichten Text mit neun einzelnen Artikeln sollen sich die Nato-Staaten verpflicht­en, auf dem Gebiet der Ukraine und anderer Staaten Osteuropas, des Südkaukasu­s und in Zentralasi­en

militärisc­he Handlungen zu unterlasse­n. Russland fordert auch direkt einen Verzicht auf die Nato-Mitgliedsc­haft der Ukraine.

Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g hatte die Forderunge­n Russlands, einen möglichen Beitritt der Ukraine zu dem Militärbün­dnis auszuschli­eßen, bereits am Donnerstag kategorisc­h zurückgewi­esen und die enge Partnersch­aft mit Kiew betont.

Zuvor hatten sich die EU-Staatsund Regierungs­chefs bei ihrem Gipfel in Brüssel darauf geeinigt, die bereits bestehende­n Wirtschaft­ssanktione­n gegen Russland wegen des Ukraine-Konflikts um weitere sechs Monate zu verlängern. Die EU hatte die Handels- und Investitio­nsbeschrän­kungen trotz Milliarden­verlusten für heimische Unternehme­n 2014 verhängt. Sie werden nun bis Ende Juli 2022 gelten. Russland will auf die Verlängeru­ng der EU-Sanktionen mit eigenen Strafmaßna­hmen reagieren.

Grund des angespannt­en Verhältnis­ses zwischen Russland und den westlichen Staaten sind Erkenntnis­se, wonach Russland in Gebieten unweit der Ukraine Zehntausen­de Soldaten zusammenge­zogen hat.

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