Erster Omikron-Fall im Landkreis festgestellt
Infektionsgeschehen weiterhin diffus – Gesundheitsamt hat Schwierigkeiten mit Software
- Im Landkreis Lindau ist in dieser Woche zum ersten Mal die Omikron-Variante des Coronavirus bei einem Menschen festgestellt worden. Insgesamt haben sich weniger Menschen mit dem Virus angesteckt als noch vergangene Woche. Doch auch, wenn die Zahl rückläufig ist, befindet sie sich laut Landratsamt auf einem zu hohen Niveau. Das Gesundheitsamt, das wegen der vielen Arbeit schon von Soldaten unterstützt wird, hatte außerdem Probleme mit Ausfällen seiner Software, die es zur Bekämpfung der Pandemie eingesetzt.
Im Landkreis Lindau wurde in dieser Woche zum ersten Mal die Omikron-Variante bei einem Menschen festgestellt. Derjenige ist von einer Reise zurückgekommen. Laut Landratsamt befinden sich er und seine Kontaktpersonen in Quarantäne. Insgesamt geht die Zahl der Neuinfektionen im Landkreis Lindau weiter zurück. In dieser Woche haben sich weniger Menschen mit dem Coronavirus infiziert als vergangene Woche. Dennoch liege die Zahl nach wie vor auf einem viel zu hohen Niveau, so das Landratsamt. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut RobertKoch-Institut (RKI) am Freitag bei 355,7.
Das Infektionsgeschehen ist immer noch diffus und kann nicht eingegrenzt werden. Viele Menschen stecken sich im familiären Umfeld an. Aktuell müssen 16 Menschen, die an dem Covid-19-Virus erkrankt sind, in den Krankenhäusern im Landkreis behandelt werden. Laut dem DIVIIntensivregister sind davon vier Menschen auf der Intensivstation. In dieser Woche ist niemand infolge einer Corona-Erkrankung verstorben. Es sei nach wie vor absolut wichtig, Kontakte zu reduzieren, die Hygieneregeln konsequent zu beachten, FFP2-Masken zu tragen und geschwächte Menschen gut zu schützen.
Die Arbeit im Gesundheitsamt werde aktuell zusätzlich erschwert durch Probleme mit der Software, die bundesweit zur Pandemiebekämpfung eingesetzt wird. Das Programm „Sormas“laufe seit einem Software-Update nicht stabil. Deshalb konnte das Gesundheitsamt in dieser Woche Befunde teilweise erst später abrufen. Statistische Auswertungen seien derzeit gar nicht möglich. Daher könne das Landratsamt mit Stand Freitag keine Angaben zu den aktuellen Quarantänefällen oder zu der Anzahl der Impfdurchbrüche machen. Der Bund habe die Software zur Verfügung gestellte und der Freistaat Bayern angeordnet, sie zu nutzen.
Das Team des Gesundheitsamtes wird nun noch bis voraussichtlich 26. Januar 2022 von fünf Bundeswehrsoldaten unterstützt. „Die Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitsamt müssen schon seit Wochen wieder sehr viel leisten“, sagt der Landrat
Elmar Stegmann laut Mitteilung.
Am Donnerstag wurden im Impfzentrum in Lindau die ersten Kinder zwischen fünf und elf Jahren geimpft. Unterstützt wird das Team im Impfzentrum von aktuell vier Kinderärzten, die von einer starken Nachfrage in den Praxen sprechen würden. Erste Termine im Impfzentrum seien schnell vergeben gewesen, es gebe aber ausreichend freie Kapazitäten für Kinderimpfungen.
Für die Kinder wurde im Impfzentrum ein abgeteilter Bereich eingerichtet. Ein Bannern und ein großer aufblasbarer Nikolaus kennzeichnen ihn. Anmeldungen für die Kinderimpfungen sind bayernweit noch nicht online möglich, sondern ausschließlich telefonisch. Die ImpfHotline im Landkreis lautet 0800/91 18 21 9. Die Nummer ist kostenfrei.
Laut Landratsamt laufe die Versorgung mit Impfstoff nach wie vor nicht stabil. Bestellte Impfstoffmengen werden laufend kurzfristig reduziert. Das erschwere die Planung und Organisation von Impfterminen.
Eine Impfaktion für Lindauer Bürgerinnen und Bürger findet am Samstag, 18. Dezember, von 10 bis 17 Uhr, im Stadttheater statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Wer sich impfen lassen möchte, sollte einen Impfausweis, Personalausweis, Anamnesebogen, Einwilligungserklärung mitbringen.
Die entsprechenden Formulare können auf der Homepage des Landratsamts unter landkreis-lindau.de unter dem Button Coronavirus, Impfungen im Landkreis und Impfungen für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren heruntergeladen und ausgefüllt werden. Geimpft werden können Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren. Zwölf- bis 18-Jährige brauchen die Einwilligung beider Eltern und müssen in Begleitung eines Elternteiles kommen.
Das bayerische Testzentrum an der Bösenreutiner Steige hat während der Feiertage geänderte Öffnungzeiten. Es hat an Heilig Abend und an Silvester nur von 11 bis 13 Uhr offen. An allen anderen Tagen - auch am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag und an Neujahr - hat das Testzentrum regulär geöffnet. Und zwar von Montag bis Freitag von 17.30 bis 19.30 Uhr, samstags von 13.30 bis 17 Uhr und sonntags von 10 Uhr bis 13 Uhr.
Neben anderen Teststationen gibt es seit dieser Woche auch eine in Aeschach in der Friedrichshafener Straße 1 im Erdgeschoss des Gebäudes.
Wer sich im Lindauer Impfzentrum impfen lassen möchte, muss vorab einen Termin machen unter impfzentren.bayern.de. Wer keinen Zugriff auf die Online-Registrierung hat, kann sich auch per E-Mail impfzentrum-Li@allgaeu-medical.de oder telefonisch unter 0800-9118219 anmelden.