„Ich bin kein Impfgegner“
Sonthofens Bürgermeister Christian Wilhelm äußert sich zu Aussagen seiner Frau auf Telegram
- Im Allgäu gibt es Wirbel um Sonthofens Bürgermeister Christian Wilhelm. Seine Frau Anke Wilhelm gehörte zu einer Gruppe, die vorm Landratsamt Oberallgäu eine Demonstration mit rund 300 Menschen organisierte. Außerdem sorgt sie mit Posts auf dem Nachrichtendienst „Telegram“für Diskussionen. Darin spricht sie nicht nur über ihre skeptische Haltung gegenüber der staatlichen Impf-Politik („ich bin frustriert und wütend“), sondern zitiert auch ihren Mann. Darüber sprach Franz Summerer mit dem Sonthofener Rathauschef.
Herr Wilhelm, Ihre Frau hat erklärt, dass Sie ein „absoluter Impfpflichtgegner“sind. Wie ist Ihre Haltung gegenüber der CoronaPandemie und dem Impfen? Christian Wilhelm: Zunächst muss ich klarstellen, dass meine Frau ihre eigene Meinung hat – und das ist auch gut so. Sie ist keine Querdenkerin, sondern steht dem Ganzen einfach kritisch gegenüber. Außerdem ist sie nach einer Covid-19-Erkrankung genesen und kann sich nicht impfen lassen. Ich selber halte tatsächlich eine Impfpflicht nicht für den richtigen Weg, weil wir in der ganzen Thematik breiter aufgestellt sein sollten. Gerade bei BoosterImpfungen, die bislang alle fünf bis sechs Monate empfohlen werden, verspüre ich bei den Menschen nicht immer die Bereitschaft, dies jahrelang mitzugehen. Insoweit wären Antikörpernachweise ein enorm wichtiger Weg. Außerdem sollten wir Totimpfstoffe und wirksame Medikamente zulassen. Aus meiner Sicht war es ein Fehler, die Tests kostenpflichtig zu machen. Ich bin kein Impfgegner. Ich bin zweimal geimpft und nach einer Covid-19-Erkrankung genesen.
In dem Post schreibt Ihre Frau über Sie: „Er meint auch, dass Aufmerksamkeit und Druck aus dem Volk der einzige Weg ist.“Wie ist das zu verstehen?
Dass die Bevölkerung ihre Meinung äußert und „Aufmerksamkeit“erzeugt, ist wichtig, damit die Politiker erfahren, was die Menschen denken, und darauf reagieren können. Von „Druck“habe ich aber nie gesprochen.