Nächster Lewandowski-Rekord versüßt Bayern das Fest
Torjäger des Bundesliga-Spitzenreiters knackt beim 4:0-Heimsieg über Wolfsburg die Marke von Gerd Müller
(SID/dpa) - Robert Lewandowski kreuzte die Arme vor seiner Brust und ging in Tor-Pose. Der Weltfußballer hat sich und Bayern München mit einem weiteren Rekord für die Ewigkeit das Weihnachtsfest versüßt. Der Torjäger vom Dienst erzielte beim 4:0 (1:0) des souveränen Herbstmeisters zum Jahresabschluss gegen den kriselnden VfL Wolfsburg seinen 43. Bundesligatreffer 2021 und hat damit einen mehr als „Bomber“Gerd Müller 1972.
Der Pole musste lange warten auf seinen ganz besonderen Moment: Er ließ mehrere Möglichkeiten aus, ehe er in der 87. Minute doch noch zum Endstand traf. Thomas Müller (7.) brachte den deutschen Rekordmeister in seinem 400. Bundesligaspiel in Führung. Während der ersten Halbzeit spielten die Münchner aber mit zu wenig Geschwindigkeit und Ideen. Das änderte sich nach der Pause.
Ein Doppelschlag durch das erste Pflichtspieltor von Dayot Upamecano (57.) im Bayern-Dress und ein Traumtor von Leroy Sane (59.) stellte die Weichen klar auf Sieg. Wolfsburg sieht nach der siebten Pflichtspielniederlage in Serie ungemütlichen Festtagen entgegen.
„Verzweifelt sind wir nicht“, sagte VfL-Trainer Florian Kohfeldt vor dem Spiel bei DAZN: „Wir wollen hier schon was reißen.“Der Schlüssel dafür liege „im clever Verteidigen“. Doch das taten die Niedersachsen viel zu tief – und nicht immer schlau. Wie beim 0:1, als Torschütze Müller den Abklatscher von Torwart Koen Casteels nach einem Schuss von Serge Gnabry unbedrängt aus fünf Metern
einschieben konnte. Nagelsmann warnte seinerseits vor dem Umschaltspiel der Wölfe – zu Recht, wie sich immer mal zeigte. So tauchte Wout Weghorst kurz nach der Bayern-Führung vor Torwart Manuel Neuer auf, der das 1:1 mit dem rechten Bein gerade noch verhinderte (8.).
Oft konnte Wolfsburg diese schnellen Kombinationen nicht zeigen. Dafür agierte die Münchner Absicherung um Upamecano, der für Niklas Süle (Rücken) in die Startelf rotierte, meist zu aufmerksam. Einmal kam Weghorst erneut durch, doch nach Yannick Gerhardts Flanke nicht mehr richtig an den Ball (33.). Eine Schwäche des Bayern-Spiels am Freitagabend: Es war lange zu zentrumslastig. Der Aufbau lief meist über Upamecano, der die schnellen Außen zu selten suchte. Allerdings verstellten die Wölfe die Räume dort mit ihrer Fünferreihe in der Regel auch recht gut.
Auch nach dem Seitenwechsel liefen zunächst die meisten Bayern-Angriffe durch die Mitte, wo Wolfsburg immer ein Bein dazwischen brachte. Das lag auch am fehlenden Münchner Tempo. Als es dann über Gnabry und Sane doch einmal schnell ging, stand es nach Müllers 13. Torvorlage (Rekord ausgebaut) gleich 2:0. Der wunderschöne Sane-Schlenzer von der Strafraumgrenze sorgte kurz darauf für die Entscheidung.
„Weiter, Männer“, rief Kohfeldt seiner Mannschaft aufmunternd zu. Doch die Gäste hatten größte Mühe, das Ergebnis in annehmbarer Höhe zu halten. In der Schlussviertelstunde gab aufseiten der Bayern Marcel Sabitzer sein Comeback.
Mit 43 Punkten verabschiedeten sich die Bayern in zwei Wochen Weihnachtsurlaub. Den Vorsprung auf Verfolger Borussia Dortmund bauten sie zumindest bis Samstagabend auf neun Punkte aus. „In der Bundesliga sind wir absolut auf Kurs“, sagte Bayern-Chef Oliver Kahn im TV-Sender Sat.1: „In der Champions League haben wir alle Spiele gewonnen. Insofern kann man sportlich sehr zufrieden sein.“
Der einzige echte Makel war das frühe DFB-Pokal-Aus in Mönchengladbach. 3. Liga (20. Spieltag)
Viktoria Köln – Viktoria 89 Berlin 1:4 (1:2) Frauen-Bundesliga (12. Spieltag)
1. FC Köln – SGS Essen 2:1 (2:0)