Biathleten suchen nach der Olympia-Form und Lösungen für „99 Problems“
(SID) - Erik Lesser verzog seine Miene und schüttelte verärgert den Kopf. Ein Fehler beim letzten Schuss stand bezeichnend für den verkorksten Auftritt der deutschen Biathleten in AnnecyLe Grand-Bornand. „Da hatte ich anscheinend 99 Problems beim letzten Schuss“, sagte Lesser mit etwas Galgenhumor und deutete auf seine Startnummer 99. Im Sprint über 10 km liefen die Skijäger des Deutschen Skiverbandes der Weltspitze hinterher, ein 16. Platz von Philipp Nawrath bedeutete das bislang schlechteste Ergebnis des Olympia-Winters. Keine zwei Monate vor Peking verhindern derzeit vor allem Fehler am Schießstand einen Platz in den Top 10. „Ich muss mit mir selbst in Revision gehen“, sagte Lesser, schöpfte für das Jagdrennen am Samstag (15 Uhr/ZDF und Eurosport) aber Hoffnung: „Wenn's im Verfolger zur Sache geht, dann bin ich da. Deswegen habe ich keinen Bammel, dass ich mitkomme.“Eine Woche nach seinem Überraschungssieg beim Biathlon-Weltcup in Hochfilzen lief Johannes Kühn (Foto: dpa) auf Platz 21. Beim ersten Einzel-Saisonerfolg des fehlerfrei schießenden Johannes Thingnes Bö musste Kühn zwei Strafrunden drehen, lag nach den zehn Kilometern 74 Sekunden hinter dem Sieger aus Norwegen. „Ich versuche für mich gute Rennen zu machen. Wenn mir das gelingt, dann kann so etwas wie letzte Woche rauskommen“, sagte Kühn. In der Damen-Verfolgung (13 Uhr/ZDF und Eurosport) hat Ex-Weltmeisterin Denise Herrmann als 14. einen Rückstand von 49 Sekunden auf Sprint-Siegerin Marte Olsbu Röiseland aus Norwegen. Der letzte Weltcup des Jahres endet dann am Sonntag mit den ersten Massenstartrennen der Saison.