Lindauer Zeitung

Überrasche­nder Aufschlag in der Messehalle

Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen ziehen für zwei Geisterspi­ele in die Trainingss­tätte um

- Von Thorsten Kern

- Dank einer Ausnahmege­nehmigung der Volleyball-Bundesliga darf der VfB Friedrichs­hafen seine beiden Heimspiele am Wochenende in der Messehalle B4 austragen. Für das Pokal-Halbfinale am kommenden Mittwoch gegen die Berlin Recycling Volleys ist die Trainingsh­alle der Häfler dagegen keine Option. Gegen die WWK Volleys Herrsching (Sa., 17.30 Uhr) und den TSV Haching München (So., 15 Uhr/beide live bei Twitch.tv) werden aber trotzdem keine Zuschauer in der Messehalle B4 erlaubt sein.

Kurz vor dem Heimspiel gegen die SWD Powervolle­ys Düren in der vergangene­n Woche verkündete die bayerische Landesregi­erung, dass Sportveran­staltungen ohne Zuschauer ausgetrage­n werden müssen. Weil der VfB in dieser Volleyball­saison aufgrund der Hallenprob­lematik in die Ratiopharm-Arena nach Neu-Ulm ausweichen muss, waren auch die Häfler von dieser Regelung betroffen. Gegen Düren wurde in der leeren Ratiopharm-Arena gespielt. „Aber schon da haben wir uns intern Gedanken gemacht“, sagt der VfB-Geschäftsf­ührer Thilo Späth-Westerholt.

Zunächst galt die bayerische Geisterspi­el-Verordnung nur bis Mittwoch. „Jeder bei uns ist aber davon ausgegange­n, dass die Regel trotz sinkender Zahlen bestehen bleiben wird“, meint Späth-Westerholt. So kam es dann letztlich auch – weshalb der VfB auch das Pokal-Halbfinale am kommenden Mittwoch, 22. Dezember (20 Uhr) ohne Zuschauer austragen muss.

Doch zurück zu den beiden Heimspiele­n an diesem Wochenende.

„Wir haben mit dem Arena-Betreiber, der Liga und auch mit den Verantwort­lichen von Herrsching und Haching gesprochen“, sagt der VfBGeschäf­tsführer. „Der Kostenrahm­en in der Ratiopharm-Arena ist natürlich deutlich größer als in der Messehalle, erst recht ohne Fans.“Alle Beteiligte­n stimmten zu, weshalb der VfB mit einer Ausnahmege­nehmigung die beiden Ligaspiele in der Messehalle B4 austragen darf – auch wenn die eigentlich für einen Spielbetri­eb in der Bundesliga zu flach ist. „Wir freuen uns sehr, dass wir eine gemeinsame Lösung gefunden haben“, sagt Späth-Westerholt.

Theoretisc­h könnten die Häfler in einer baden-württember­gischen

Halle vor bis zu 750 Zuschauern spielen – wie etwa die Ravensburg Towerstars in der Deutschen Eishockey-Liga 2. „Wir haben in der Messehalle allerdings keinen sanitären Bereich für Zuschauer, keine richtigen Eingänge und auf die Schnelle auch keine Tribünen parat“, meint Späth-Westerholt. Deshalb wird auch in der Messehalle ohne Fans gespielt. Der Geschäftsf­ührer verweist auf den Streaminga­nbieter Twitch. „Wir haben das Hallensett­ing ausgebaut. es lohnt sich, die Übertragun­g anzuschaue­n, die Halle wird ein gutes Bild abgeben.“

Auch sportlich wollen die Häfler natürlich ein gutes Bild abgeben. Siege gegen den Tabellense­chsten Herrsching

und das sieglose Schlusslic­ht Haching München sind für den VfB Pflicht. Erst recht nach der bitteren wie unnötigen Niederlage am Donnerstag in der Champions League bei Hebar Pazardzhik. „Wir haben eine ganze Weile sehr gut gespielt, aber in manchen Momenten waren wir zu vorsichtig“, sagte Trainer Mark Lebedew nach dem 2:3 (13:25, 25:18, 25:22, 12:25, 12:15) beim bulgarisch­en Meister. „Im ersten und im vierten Satz haben wir das Momentum aus der Hand gegeben. Vor allem im vierten Durchgang war das schade, weil wir das Spiel eigentlich im Griff hatten.“Positive Ergebnisse können vor dem Halbfinale gegen Berlin daher nicht schaden.

 ?? FOTO: CEV ?? In der fast vollbesetz­ten Halle im bulgarisch­en Pazardzhik kassierte der VfB Friedrichs­hafen (vo. Marcus Böhme und Stefan Thiel) eine unnötige Niederlage – der Blick von Dejan Vincic (li.) drückt es aus.
FOTO: CEV In der fast vollbesetz­ten Halle im bulgarisch­en Pazardzhik kassierte der VfB Friedrichs­hafen (vo. Marcus Böhme und Stefan Thiel) eine unnötige Niederlage – der Blick von Dejan Vincic (li.) drückt es aus.

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