Lindauer Zeitung

Zurück aus dem All

Zwei japanische Weltraumto­uristen landen in Kasachstan

- Von Ulf Mauder und Hannah Wagner

(dpa) - Nach mehr als zehn Tagen im All sind zwei japanische Weltraumto­uristen von der Internatio­nalen Raumstatio­n ISS sicher auf die Erde zurückgeke­hrt. Die Raumkapsel mit dem japanische­n Milliardär Yusaku Maezawa und seinem Assistente­n Yozo Hirano landete am Montagmorg­en planmäßig in der Steppe der zentralasi­atischen Republik Kasachstan, wie die russische Weltraumbe­hörde Roskosmos mitteilte. An Bord war auch der Kosmonaut Alexander Missurkin, der die beiden schon beim Start begleitet hatte.

Ihnen allen gehe es gut, teilte Roskosmos mit. Die Weltraumbe­hörde veröffentl­ichte auf Twitter auch ein Video, auf dem zu sehen ist, wie die drei glücklich in die Kamera winken. Die Raumfahrer sollten jetzt ein bis zu 21-tägiges Rückbildun­gstraining absolviere­n, in dem sie unter ärztlicher Aufsicht Muskeln aufbauen und ihre Körper wieder an das Leben auf der Erde gewöhnen, hieß es.

Russland hatte am 8. Dezember erstmals nach zwölf Jahren wieder Touristen zur ISS geflogen. Die drei Raumfahrer waren vom Weltraumba­hnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Aufnahmen von Roskosmos zeigten nun eine Landung der Rückkehrer bei Bilderbuch­wetter. Die beiden Japaner lächelten glücklich in die Kameras.

Der 46-jährige Maezawa gehört laut dem Magazin „Forbes“mit einem Privatverm­ögen von rund 1,7 Milliarden Euro zu den 30 reichsten Menschen in Japan. Der Unternehme­r machte sein Geld vor allem mit dem Verkauf von Kleidung im Internet über die 2004 gegründete Website „Zozotown“. Wie viel die beiden

Japaner für den Flug zur ISS bezahlt haben, ist nicht bekannt. Die Kosten pro Person werden auf umgerechne­t zwischen 44 Millionen und 53 Millionen Euro geschätzt.

Privatpers­onen an Bord der Station in rund 400 Kilometern über der Erde waren in den vergangene­n Jahren selten. Roskosmos beförderte seit 2009 neun Touristen. Ein Grund für die geringe Zahl an privaten Flügen ist neben den hohen Kosten, dass die russischen Raketen viele Jahre lang US-Astronaute­n zur ISS mitgenomme­n haben.

Roskosmos will künftig weitere Privatpers­onen ins All bringen – und damit vor allem Geld verdienen. Seit die US-Raumfahrtb­ehörde Nasa ihre Astronaute­n mit privaten Raumschiff­en zur ISS fliegt, sind in den russischen Sojus-Kapseln Plätze frei geworden.

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FOTO: SHAMIL ZHUMATOV Der japanische Milliardär und Weltraumto­urist Yusaku Maezawa ist von der ISS auf die Erde zurückgeke­hrt.

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